Tierquälerei in Werner Schlachtbetrieb: Berufung verworfen
Lokalzeit aus Dortmund. 01.04.2025. 02:01 Min.. Verfügbar bis 01.04.2027. WDR. Von Catherine Jaspard.
Tierquälerei in Werner Schlachtbetrieb: Berufung verworfen
Stand: 01.04.2025, 17:04 Uhr
Die Berufung am Landgericht Dortmund wurde verworfen. Für den Mann, der Tiere in einer Viehsammelstelle misshandelt hat, bleibt es bei 2 Jahre Haft auf Bewährung. Mit diesem Urteil geht heute der Berufungsprozess zu Ende.
Von Daniel Schmitz
Die Videos, die Tierschutzaktivisten im Sommer 2021 heimlich aufgenommen haben, sind erschreckend und verstörend: Ein Mann verprügelt - zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter - teils krank aussehende Pferde und Rinder mit Knüppeln. Einige Tiere brechen vor Erschöpfung zusammen, eins soll sogar schon tot gewesen sein. Anschließend verladen die beiden Männer die Tiere und lassen sie zum Schlachtbetrieb bringen.
Im Berufungsprozess gegen einen der Männer ist heute (01.04) vor dem Landgericht Dortmund ein Urteil gefallen. Für den Familienvater bleibt es bei 24 Monate Haft auf Bewährung. Acht Verhanldungstage gab es im Berufungsprozess. Üblich ist einer. Der Richter sagte am Dienstag, dass die Taten aggressiv und sardistisch gewesen waren, aber 2 Jahre Haft auf Bewährung als Strafmaß ausreichen. Der Angeklagte sei von seinem Chef unter Druck gesetzt worden. Der zuständige Oberstaatsanwalt hatte eine Haftstrafe gefordert und war deshalb in Berufung gegangen.
Urteil in erster Instanz vor dem Amtsgericht Lünen
In erster Instanz hatte das Amtsgericht Lünen den Angeklagten Anfang vergangenen Jahres zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Warum er die Tiere so brutal gequält hatte, konnte der Mann damals nicht erklären. Seine Taten hatte er vor Gericht und gegenüber der Polizei aber gestanden.
Auch die Aktivisten der Soko Tierschutz waren mit dem ersten Urteil unzufrieden. Sie hatten den Skandal vor knapp vier Jahren mit ihren Videos aufgedeckt. Sie riefen per Facebook zu einer Mahnwache vor dem Dortmunder Landgericht auf: "Wir demonstrieren ab 13:15 Uhr vor dem Landgericht für eine Gefängnisstrafe", schrieben die Aktivisten.
Auch Schlachtbetrieb-Chef mittlerweile vor Gericht
Auch der Chef des Werner Schlachtbetriebs steht mittlerweile vor Gericht. Der Prozess vor dem Amtsgericht Lünen hat im November begonnen, ist aber vorerst ausgesetzt. Der zweite Mitarbeiter, der an den Prügelattacken beteiligt war, ist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Quellen:
- Landgericht Dortmund
- Amtsgericht Lünen
- Soko Tierschutz
- WDR-Reporter vor Ort