Die IG Metall hat Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) im Streit um eine mögliche Schließung der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) mit Streiks gedroht. Die Gewerkschaft forderte die Führung von TKSE zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag auf, der die Bedingungen wie etwa Abfindungen regeln würde, falls die Hütte geschlossen wird.
Keine Stellungnahme von TKSE
"Wir werden dafür sorgen, dass die Beschäftigten für diesen Fall so gut wie möglich abgesichert werden", sagte der Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Karsten Kaus, in einem Flugblatt der Gewerkschaft. "Als letztes Mittel können wir sogar streiken."
Thyssenkrupp Steel lehnte am Freitag eine Stellungnahme ab. Der größte deutsche Stahlkonzern hält 50 Prozent an HKM, der Konkurrent Salzgitter 30 Prozent und der französische Röhrenhersteller Vallourec 20 Prozent. Thyssenkrupp Steel will seine Beteiligung verkaufen oder HKM schließen.
Rund 3.000 HKM-Mitarbeiter fürchten um Job
Vor wenigen Tagen hatte TKSE seinen Liefervertrag mit HKM gekündigt, sodass der Konzern spätestens Ende 2032 keinen Stahl mehr von den Stahlkochern beziehen wird. Die rund 3.000 HKM-Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.
"Selbst wenn der Liefervertrag mit Thyssenkrupp noch sieben Jahre läuft, ist jetzt schon klar, dass Thyssenkrupp die Menge, die es von der HKM abnimmt, spätestens 2028 rausnimmt und selbst produziert", sagte IG-Metall-Vertreter Kaus. Ab dann bestehe für die HKM jederzeit die Gefahr, dass die Anteilseigner die Hütte dramatisch verkleinern. Dann würden sie auch nicht mehr die volle Mannschaft halten wollen. "Falls die Hütte wirklich schließen muss, dann wird das der teuerste Sozialtarifvertrag, den die deutsche Stahlindustrie je gesehen hat."
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa