1973 erschien der erste Ruhrgütebericht als Denkschrift mit dem Titel "Die zunehmende Gefährdung der Trinkwasserversorgung aus der Ruhr". Damals ging es vor allem um die hohe Konzentration von Stoffen wie Cadmium oder Ammonium in der Ruhr.
Mittlerweile sei der Fluss deutlich sauberer, so der Ruhrverband mit Sitz in Essen. Dort hat der Verband am Montag die Jubiläumsausgabe des Ruhrgüteberichtes vorgestellt, zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR).
Trinkwasser für 4,6 Millionen Menschen
Der Ruhrgütebericht fasst jedes Jahr den Zustand der Ruhr zusammen. In diesem Jahr sind es mehr als 250 Seiten mit Zahlen, Daten und Fakten aus fünf Jahrzehnten und den Schwerpunkten des Ruhrverbandes.
So sank der Cadmium-Gehalt laut Bericht von 1983 bis 1993 um 90 Prozent, im Folge-Jahrzehnt ging die Belastung mit Schwermetallen deutlich zurück. Auch weil in diesem Zeitraum 1,6 Milliarden Euro in den Ausbau der Kläranlagen investiert wurde.
Mit Solar- und Wasserkraft gegen den Klimawandel
Dass sich die Wasserqualität der Ruhr mittlerweile stark verbessert hat, zeigt sich auch dadurch, dass man heute an einigen Stellen wieder schwimmen kann. Seit 2017 gibt es eine Badestelle an der Ruhr in Essen, seit letztem Sommer kann man sich auch an den Ruhrwiesen in Bochum-Dahlhausen abkühlen und in diesem Jahr ist in Mülheim eine weitere Badestelle dazugekommen.
Ein Zukunftsprojekt des Ruhrverbandes ist die Nachhaltigkeit. Die Trinkwasseraufbereitung soll stärker als bisher mit Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden – genauer: durch Wasserkraft und Photovoltaik-Anlagen.
Um mit Wasserkraft Strom zu erzeugen, muss die Ruhr teilweise gestaut werden. Das schränkt aber die Bewegung von Fischen ein. Fischtreppen schaffen hier Abhilfe. Sie sind an allen Wasserkraftanlagen der AWWR vorhanden.
Auch sollen Freiflächen an den Wasserwerken für Photovoltaik-Anlagen genutzt werden. An den Wasserwerken Möhnebogen der Stadtwerke Arnsberg und Fröndenberg-Menden gibt es solche Anlagen schon, weitere solle folgen.