Die Strafkammer verhängte gegen die sechs Männer Haftstrafen zwischen zwei und knapp fünf Jahren (4 Jahre und 11 Monate). Im Rahmen einer Verständigung waren den Angeklagten für Geständnisse im Gegenzug Strafobergrenzen zugesagt worden.
"Die Geständnisse hätten schon genauer sein können", betonte der vorsitzende Richter Günther Elschner. "Sie hätten auch weitere Hintermäner nennen können. Wir hatten keine Zweifel an der Bandenabrede."
Anklagevorwürfe eingeräumt
Die angeklagten fünf Bulgaren und der mitangeklagte Rumäne hatten die Anklagevorwürfe eingeräumt. Demnach hatten die Männer im Alter zwischen 25 und 40 Jahren rund 40.000 pfandpflichtige "Klappsteigen", also Gemüse- und Obstkisten, gestohlen und sie mit einem Gewinn von 37.000 Euro weiterverkauft.
Außerdem sah es das Gericht als erwiesen an, dass die Mitglieder der Bande in unterschiedlicher Besetzung zwischen April 2022 und Ende 2023 unter anderem in Essen, Hattingen, Düsseldorf, Duisburg und Wesel in Handwerks- und Gartenfachbetriebe eingebrochen waren.
Festnahme bei Groß-Razzia
Dabei sollen sie Metall, Werkzeuge und Maschinen im Wert rund 700.000 Euro erbeutet haben. "Das war generalstabsmäßig geplant und hochprofessionell", so Richter Elschner.
Ihre Beute hatte die Gruppe in drei Übersee-Containern gelagert, die in einer Lagerhalle in Köln standen. Die Bandenmitglieder waren vor einem Jahr bei einer großangelegten Razzia festgenommen worden und saßen seither in Untersuchungshaft.
Die Haftbefehle wurden heute aufgehoben. Die Männer können auf freien Fuß kommen, wenn sie Kautionen zwischen 5.000 und 10.000 Euro hinterlegen. Außerdem, so der Richter, müssten sie ihre Pässe abgeben.
Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Das Gericht wies darauf hin, dass sie trotz der Absprachen aller Prozessbeteiligten beim Bundesgerichtshof anfechtbar sind.
Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Landgericht Düsseldorf