Bundesgerichtshof bestätigt Urteil nach Explosion in Ratingen

Stand: 14.11.2024, 17:38 Uhr

Die Höchststrafe für den Täter nach dem Anschlag auf Rettungskräfte in Ratingen ist rechtskräftig. Das hat der BGH entschieden.

Das Landgericht Düsseldorf hatte den Angeklagten wegen versuchten Mordes in mehreren Fällen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Diese Feststellung lässt eine Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar zu, in der Praxis ist das aber so gut wie ausgeschlossen. Dieses Urteil hat der Bundesgerichtshof bestätigt.

Neun Einsatzkräfte schwer verletzt

Als Motiv für die Tat hatte das Gericht "Hass auf den Staat" genannt. Am 11. Mai des vergangenen Jahres waren Einsatzkräfte zu einer Hochhaussiedlung in Ratingen gerufen worden, weil dort eine hilflose Person vermutet wurde.

Nachdem die Feuerwehrleute die Tür gewaltsam aufhebelten, standen sie vor einer Barriere aus hochgestapelten Wasserkästen. Der Angeklagte schüttete mehrere Liter Benzin auf die Einsatzkräfte und zündete sie an. Durch eine Explosion wurrden neun Menschen verletzt. Sie kämpfen heute noch mit den Folgen.

Hang zu Verschwörungstheorien

Ein Psychiater hatte im ersten Prozess berichtet, dass der Mann während der Corona-Pandemie einen Hang zu Verschwörungstheorien entwickelt habe. Die Covid-Impfung habe er zum Beispiel als "Impfstoff des Teufels" bezeichnet. Er hatte außerdem wochenlang mit der Leiche seiner Mutter in der Wohnung gelebt.

Bundesgerichtshof bestätigt das Urteil

Der Angeklagte hatte das Urteil des Landgerichts Düsseldorf nicht hinnehmen wollen. Doch der BGH stellt keine Rechtsfehler fest. Mit der Entscheidung des Senats ist das Urteil jetzt rechtskräftig.

Bundesgerichtshof bestätigt Urteil nach Explosion in Ratingen WDR Studios NRW 14.11.2024 00:45 Min. Verfügbar bis 14.11.2026 WDR Online

Unsere Quellen:

  • Pressestelle des Bundesgerichtshofs
  • Reporter vor Ort
  • dpa