CDU und FDP sind gegen einen Nationalpark. SPD, Grüne und Freie Wähler dafür. Auch einige Bürger, die sich vorab in der Fragestunde äußern konnten, plädierten für einen Nationalpark.
Knappe Entscheidung
Selten sei im Kreis Kleve über ein Thema so lange und ausgiebig diskutiert worden, sagte Landrat Christopher Gerwers. Gemeint waren die monatelangen Debatten im Vorfeld und jene während der entscheidenden Kreistagsitzung im Reeser Bürgerhaus.
Dann die Abstimmung: 26 Stimmen für einen Nationalpark, 33 dagegen - bei zwei Enthaltungen. Damit war der Antrag abgelehnt, sich beim Land NRW zu bewerben, einen Nationalpark im Reichswald einzurichten.
Nationalpark würde Windräder verhindern
Eines der Pro-Argumente lautet, dass die Schaffung eines Nationalparks definitiv verhindern würde, dass dort ein Windpark gebaut werden kann. Außerdem würde ein Nationalpark den Tourismus ankurbeln und sei ein nachhaltiger Beitrag zu Naturschutz, Biodiversität und zur Bewältigung der Klimakrise.
Zu viele Einschränkungen
Landrat Gerwers von der CDU, der sich ebenfalls dagegen aussprach, sagte,: "Ein Nationalpark würde zu vieles einschränken: etwa die Trinkwassergewinnung oder, dass Hundehalter und Reiter den Wald weiterhin uneingeschränkt nutzen könnten." Außerdem, argumentierten die Gegner, stünde der Reichswald teilweise schon unter Naturschutz. Und auch die CDU sei ja gegen einen Windpark dort.
Vergrößerung befürchtet - kaum Mitsprache
Und die Fläche sei zu klein, um daraus einen Nationalpark zu machen, so die Gegner. Auch kam zur Sprache, dass Landwirte befürchten, in ferner Zukunft Flächen abgeben zu müssen, damit ein solcher Nationalpark vergrößert werden könne. Auch hätte der Kreis Kleve kein Vetorecht und kaum Mitsprache bei künftigen Weiterentwicklungen, betonte ein FDP-Kreistagsabgeordneter.
Bürger sollen entscheiden
Jetzt will die ehrenamtliche "Initiative Internationalpark Reichswald" die Bürger befragen - und mittels eines Bürgerbegehrens einen Bürgerentscheid auf die Beine stellen. Sie heißt "Internationalpark", weil niederländische Gebiete einbezogen werden sollen. So befürworten bereits drei niederländische Kommunen, darunter Gennep, einen grenzüberschreitenden Nationalpark.
Unsere Quelle:
- Reporter im Kreistag