Geständnis im Prozess um Mord an Ehefrau in Zülpich 00:24 Min. Verfügbar bis 07.04.2027

Femizid: Geständnis im Prozess um Mord an Ehefrau in Zülpich

Stand: 07.04.2025, 15:38 Uhr

Weil er die Trennung nicht akzeptieren wollte, hatte ein Mann in Zülpich vergangengen Oktober seine Ehefrau ermordet. Der versuchte Selbstmord daraufhin scheiterte, nun hat er den Mord gestanden.

Von Christoph Hensgen

Im Prozess um den Mord an seiner Ehefrau in Zülpich hat der Angeklagte am Morgen vor dem Bonner Landgericht ein umfassendes Geständnis abgelegt. Wie angekündigt gab der 35-Jährige jetzt am zweiten Verhandlungstag zu, seine Frau im vergangenen Oktober getötet zu haben.

Mann akzeptierte Trennung nicht

Er habe nicht verkraftet, dass die 30-Jährige sich von ihm trennen wollte, gab der Ehemann im Prozess als Motiv an. Das Paar hatte kurz vor der Tat noch zusammen Urlaub gemacht. Nach der Rückkehr nach Zülpich habe sie die Beziehung beendet.

Der Ehemann gab an, dass er ursprünglich eigentlich nur sich selbst töten wollte. Am Tattag habe er seine Frau dann aber erst gewürgt und ihr dann die Kehle durchgeschnitten. Sein anschließender Selbstmordversuch scheiterte.

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Paar lernte sich zufällig im Internet kennen

Das Paar hatte sich nach Angaben des Angeklagten im Januar 2015 zufällig im Internet kennengelernt. Ende 2016 habe man dann geheiratet. Im April 2024 habe die Beziehung zwischen dem gelernten Elektroniker und der Steuerfachangestellten eine Krise durchlitten. Danach habe sich das Verhältnis zwischen den beiden aber wieder gebessert, so der 35-Jährige.

Umso überraschender sei für ihn nach dem Urlaub auf Fuerteventura Ende September die Ankündigung seiner Frau gekommen, dass sie die Beziehung beenden würde. "Ich will nicht mehr – hat sie kurz und knapp gesagt", gibt der Ehemann im Prozess wieder.

Staatsanwaltschaft spricht von Heimtücke

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte seine Frau heimtückisch ermordet hat. Die 30-Jährige soll am Morgen des 3. Oktobers 2024 nichts ahnend auf der Bettkante gesessen haben. Laut Anklage soll der Mann ihr von hinten mit einem Küchenmesser die Kehle durchtrennt haben.

Anschließend soll der 35-Jährige versucht haben, auch sich umzubringen. Sein Leben konnte aber durch eine Not-Operation gerettet werden.

Den Beginn seiner Untersuchungshaft verbrachte er im Justizkrankenhaus in Fröndenberg bei Unna. Seit Ende Oktober 2024 sitzt der Mann in der JVA Köln.

Urteil noch im April erwartet

Die Mutter und der Bruder der getöteten Ehefrau sind in dem Verfahren Nebenkläger. Ein Urteil wird noch im April erwartet.

 Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Landgericht Bonn