Am Dienstagmittag hat vor dem Landgericht in Mönchengladbach der Prozess gegen eine mutmaßliche Bande begonnen, die gezielt ältere Menschen mit dem "Wasserwerker-Trick" ausgeplündert haben soll.
Den zwei Frauen und fünf Männern im Alter zwischen 20 und 57 Jahren wird gewerbsmäßiger Bandendiebstahl vorgeworfen. Laut Anklage haben sie von November 2023 bis Juli 2024 innerhalb von acht Monaten knapp 20 Senioren getäuscht und bestohlen. Etwa in Mönchengladbach, Viersen, dem Kreis Neuss, Düsseldorf, Duisburg, Bochum und in Köln.
Hohe Summen erbeutet
Die Masche war simpel. Die mutmaßlichen Täter klingelten bei den meist älteren Opfern und stellten sich an der Tür mit einem gefälschten Ausweis als Wasserwerker vor.
Mal sagten sie, sie müssten nach einem Wasserrohrbruch in der Nachbarschaft die Leitungen auf Dichtigkeit prüfen, dann waren es Wasserschäden oder Bakterienbefall mit denen die Opfer in den Keller, ins Bad oder in die Küche gelockt wurden. In der Zeit durchwühlten die Mittäter die Wohnung und stahlen Geld und Wertsachen.
Der Schaden für die Senioren wird auf mehr als 80.000 Euro beziffert. In einem Fall schleppten die falschen Wasserwerker Ende Juli sogar einen Wandtresor mit 49.000 Euro aus einem Haus in Grevenbroich.
Geständnis am ersten Verhandlungstag
Auf die Spur der Bande waren die Ermittler durch aufmerksame Nachbarn gekommen. Sie waren am 13. Dezember auf die Wasserwerker aufmerksam geworden und hatten die Polizei verständigt.
Eine der Angeklagten legte über ihren Verteidiger direkt zum Auftakt ein umfassendes Geständnis ab. Die sechs Mitangeklagten werden sich nach Ankündigung ihrer Verteidiger entweder zu einem späteren Zeitpunkt oder vorerst gar nicht zur Sache äußern.
Ein Beschuldigter ist bereits verurteilt
Einer der Angeklagten, der 36-jährige Giovanni W., ist dem Richter schon bekannt. Der hatte den Mann im Dezember zu acht Jahren Haft verurteilt.
Für den Prozess sind 47 Zeugen geladen, darunter auch 26 Opfer, die alle am 28. Februar kommen sollen.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort