Ankunftsbereich vier am Flughafen Düsseldorf: Nur wenige sind gekommen um ihre Liebsten gleich hinter der Gepäckausgabe in Empfang zu nehmen. Ein junger Mann mit Blumen in der Hand, eine ältere Dame, die immer wieder nervös auf den großen Bildschirm mit den Ankunftszeiten schaut. Der Flieger aus Rhodos ist schon vor über einer Stunden gelandet und noch immer ist niemand aus dem Flieger in Sicht. Der Schlepper, der den Flieger von der Landebahn zur Austiegstelle bringen soll, ist kaputt.
Und dann doch… Schatten hinter der Schiebetür und die ersten Fluggäste kommen bepackt mit ihren Koffern in den Ankunftsbereich. Die ganz großen Wiedersehensszenen bleiben aus. Auf den ersten Blick wirkt die Ankunft wie die jedes anderen Urlaubfliegers auch. Die Passagiere sind ruhig und gehen zügig aus der Halle. Viele Gesichter sehen erschöpft und müde aus. Gleichzeitig macht sich Erleichterung breit.
"Wir konnten die Flammen von unserem Hotelzimmer sehen"
Auch Frank Thielert ist froh wieder in Deutschland zu sein. Er und seine Familie haben die letzten Nächte in einer Notschlafstelle verbracht. "Also es war schon sehr extrem. Wir wurden nachts aus unserem Hotel geholt. Wir konnten die Flammen schon von unserem Hotelzimmer sehen. Wir sind dann in Busse gestiegen und wurden in eine Schule gebracht. Das war das pure Chaos. Wir wussten nicht mal in welchem Ort wir da jetzt sind."
Nicht alle im Flieger waren Teil der Evakuierungsmaßnahmen. Viele haben von den Bränden kaum etwas mitbekommen und konnten in ihren Hotels bleiben. Auch Silvia blieb mit ihrer Tochter bis zum geplanten Urlaubsende auf der Insel. Braungebrannt, aber unendlich müde kommen die beiden mit ihren Trollis in die Ankunftshalle. "Bei uns wurden 500 Leute im Hotel untergebracht. Es wurde laut, es wurde eng… damit ist glaube ich alles gesagt, aber trotzdem tun mir die Leute natürlich leid. Man kann wirklich nur hoffen, dass jetzt auch keine Flüge mehr nach Rhodos gehen."
"Froh, dass wir weg sind"
Der Blick auf die Anzeigetafel zeigt, dass weiter täglich von Düsseldorf nach Rhodos geflogen wird. Viele der Flüge sind nicht mal zu Hälfte ausgebucht. Aber es gibt sie noch, die Menschen, die weiter auf die Urlaubsinsel fliegen. Bei Joseph Sars trifft das auf denkbar wenig Verständnis. Auch er ist gerade gelandet. "Wir sind froh, dass wir weg sind. Es wird schlimmer und die haben das Feuer auch gar nicht unter Kontrolle. Ich würde auch wirklich keinem empfehlen da jetzt hinzufliegen."
Er und sein Sohn nehmen ihre Koffer und verschwinden schnell durch die Schiebetür nach draußen. Nach der gefährlichen Hitze der letzten Tage dürften sich wohl viele der Urlauber über das nass-graue Wetter in Düsseldorf bei der Landung gefreut haben.