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Hoppeditz-Erwachen: Düsseldorf startet größtenteils friedlich in den Karneval

Stand: 12.11.2023, 08:43 Uhr

In Düsseldorf ist am 11.11. pünktlich um 11.11 Uhr auf dem Rathausplatz der Hoppeditz erwacht. Die Polizei hatte zwar wegen Betrunkener mehr zu tun als sonst, die meisten feierten aber friedlich den Start des Karnevals.

Von Sven Lüüs

Ein 11.11. auf einem Samstag: Für Stefan Kleinehr, Vizepräsident des Comitees Düsseldorfer Carneval, und Tausende Jecken ist das ein Traum: "Schöner kann man in die fünfte Jahreszeit nicht starten," sagt Kleinehr. Vor sechs Jahren war der Karnevalsstart zuletzt an einem Samstag gewesen. Der Düsseldorfer Marktplatz war mit etwa 5.000 feierfreudigen Jecken sehr voll.

Wegen der engen Alstadt-Gassen mit den vielen Menschen haben einige Karnevalsvereine tatsächlich das Hoppeditz-Erwachen verpasst. Die Vereine hatten sich morgens am Rheinufer versammelt, um in einem Umzug zum Rathausplatz zu ziehen. Sie kamen aber nicht alle rechtzeitig um 11.11 Uhr an.

Keller kontert Hoppeditz-Rede und reimt selbst

So bekamen sie nicht mit, wie Hoppeditz-Darsteller Tom Bauer in seiner satirischen Rede über verschiedene Themen witzelte: die Sparmaßnahmen während der Energiekrise, den Misserfolg des 1. FC Köln in der Bundesliga und den geplanten mehr als 700 Millionen Euro teuren Neubau des Düsseldorfer Opernhauses, den aus seiner Sicht kaum jemand wirklich braucht.

Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) konterte mit einer ebenfalls gereimten Rede: "Wenn das Gas knapp ist, dann müssen wir auch alle lernen. Dann fließt künftig Strom in unseren Gaslaternen." Einen Unterschied des Lichts bemerke man nicht.

Polizei: Mehr zu tun, aber alles im Griff

Die Narren feierten überwiegend friedlich und ausgelassen in den vollen Altstadtgassen und -kneipen. Bis zum Abend meldete die Düsseldorfer Polizei zwar keine größeren Zwischenfälle, aber zunehmende Einsätze wegen betrunkenen Randalierern und Streitereien - laut eines Sprechers vergleichbar mit einem normalen Samstagabend in der Altstadt.

Mehr Polizeibeamte waren bei einer zeitgleichen Demonstration in Düsseldorf im Einsatz. Etwa 150 Menschen gingen für die Freilassung des Kurdenführers Abdullah Öcalan, der in der Türkei in Haft sitzt, auf die Straße. Aber auch bei der Demo gab es laut Polizei keine Zwischenfälle.

Der Rettungsdienst zog am Abend ebenfalls eine erste Bilanz. 15 Einsätze habe es gegeben. "Es war insgesamt ein friedlicher Tag", sagte ein Sprecher und verglich den heutigen Tag mit einem Samstag im Sommer oder einem Tag, an dem Fortuna Düsseldorf spielt.