Wegen Brückenplänen: Anwohner in Bonn fürchten um ihr Zuhause
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Wegen Brückenplänen: Anwohner in Bonn fürchten um ihr Zuhause
Stand: 29.04.2025, 15:36 Uhr
In Bonn gibt es Proteste gegen die geplante Erweiterung der Nordbrücke. Der könnten Wohnhäuser zum Opfer fallen.
Von Ditmar Doerner
Die Rheinbrücke, die auch Friedrich-Ebert-Brücke heißt und über die die Autobahn 565 führt, soll von 30 auf 60 Meter verbreitert werden. Möglicherweise müssen dafür 24 Häuser in unmittelbarer Nähe der Brücke abgerissen werden. Am Dienstag protestierte ein Teil der Anwohner auf dem Bonner Münsterplatz.
Widerstand formiert sich
Ganz in der Nähe der Münsterbasilika versammelten sich knapp zwanzig Anwohner und Nachbarn, die von der Verbreiterung der Bonner Nordbrücke direkt oder indirekt betroffen sind. Dabei ein großes Banner mit dem Schriftzug "Die Brücke wächst uns über den Kopf".
Vor vier Wochen haben sich die Anwohner aus dem Wohnviertel im Bonner Norden zusammengetan, erzählt Christoph Meny, der Sprecher der Gruppe. Die Stimmung sei gedämpft, sagt er. "Die einen wollen kämpfen, wollen eine Bürgerinitiative, die anderen resignieren eher und sagen: Wenn das kommt, bin ich schon nicht mehr da."
Pläne noch nicht beschlossen
Ob die Bonner Nordbrücke aber tatsächlich verbreitert wird – von vier auf insgesamt sechs Fahrspuren für Autos und einen Fahrradweg in jede Richtung – ist noch nicht klar. Möglich ist auch ein kompletter Neubau, weil die Brückenteile recht marode sind, so die Autobahn GmbH.
Diese zweite Variante, den Neubau, würde seine Initiative sogar unterstützen, sagt Anwohner Christoph Meny. Denn die neue Brücke würde neben der zurzeit genutzten gebaut werden, und dafür müssten weniger Häuser abgerissen werden. "Der Kahlschlag wäre weniger", sagt Christoph Meny, "ganze Straßenzüge müssten dafür nicht niedergemäht werden." Aber wirklich glücklich darüber wirkt er nicht, als er das sagt.
Unsere Quellen:
- Autobahn GmbH
- Gespräch mit Anwohner Christoph Meny