Neues Essener Institut forscht zu Radikalisierung in der Gesellschaft

Lokalzeit Ruhr 29.04.2025 02:33 Min. Verfügbar bis 29.04.2027 WDR

Neues Essener Institut forscht zu Radikalisierung in der Gesellschaft

Stand: 29.04.2025, 17:25 Uhr

Immer öfter erleben wir im Alltag politische oder religiöse Radikalisierung. In Essen forscht ein Institut jetzt nach Ursachen.

Politische oder religiöse Radikalisierung in der Familie oder im Bekanntenkreis - damit sehen sich immer mehr Menschen konfrontiert. Das Zentrum für Radikalisierungsforschung und Prävention (ZRP) in Essen forscht dazu schon seit einigen Jahren. Jetzt wurde daraus ein Institut gegründet.

Neues Institut In Essen konzentriert sich auf Forschung und Prävention

Angeschlossen ist das neu gegründete Institut an die Forschungsarbeit des Zentrums für Radikalisierungsforschung und Prävention (ZRP) an der IU Internationalen Hochschule in Essen. Das Zentrum gibt es bereits seit mehreren Jahren und untersucht sowohl die Ursachen von Radikalisierung als auch Möglichkeiten der Prävention.

Bei der Forschung werden unterschiedliche Ansätze aus der Politikwissenschaft, Kriminologie, Sozialen Arbeit und Erziehungswissenschaft verbunden. Das Zentrum versteht sich als Brücke zwischen theoretischer Forschung und Fachpraxis.

Radikalisierung zunehmend präsent

Erst am vergangenen Wochenende zogen Anhänger der Neonazi-Szene offen durch die Dortmunder Innenstadt, im März war zuletzt eine rechtsradikale Bewegung durch Essen marschiert. Öffentliche Demonstration mit radikalem Einschlag beobachten die Forschenden des Essener Instituts immer häufiger.

Eröffnungsfeier mit Staatssekretärin Türkeli-Dehnert

Das Institut wurde am Dienstag im Rahmen einer Gründungsfeier durch Institutsleiter Prof. Dr. Burak Çopur offiziell eröffnet. Im Rahmen eines Fachtags gab es außerdem mehrere Vorträge und Workshops, beispielsweise zu den Themen Social Media, Familienarbeit und Opferschutz.

Auch Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, war anwesend. Laut ihr ist die Forschungsarbeit des Essener Instituts besonders wichtig, denn sie helfe insbesondere auch der Landesregierung mit Radikalisierungsphänomenen umzugehen und sie zu bekämpfen.

Unsere Quellen:

  • Pressemitteilung der IU Internationalen Hochschule
  • Pressekonferenz zur Institutseröffnung
  • WDR-Reporter vor Ort