Verdi will in den Tarifverhandlungen dem Konzern Druck machen. Vor allem in Großstädten wie Köln, München und Berlin sollen sich die Zusteller der Deutschen Post heute und zum Teil auch morgen ihre Streikwesten anziehen. Aber auch im Bergischen Land wird heute gestreikt, unter anderem im Postverteilerzentrum am Westring in Wuppertal. Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis erklärte, die Botschaft sei klar:
"Wir meinen es ernst und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen". Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin
In der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde habe es in der vergangenen Woche kaum Bewegung gegeben, so Kocsis. Die Gewerkschaft fordert für die rund 170.000 Beschäftigten bei der Post sieben Prozent mehr Gehalt. Außerdem soll es drei zusätzliche Urlaubstage geben, für Verdi-Mitglieder sogar vier.
Post: "Forderungen sind nicht finanzierbar"
Diese Forderungen hält die Post für nicht finanzierbar. Aus der Bonner Konzernzentrale heißt es, der Spielraum für Lohnerhöhungen sei sehr gering. Denn einerseits sinke die Zahl der beförderten Briefe immer weiter, damit steigen die Kosten. Zum anderen habe man einen großen Investitionsbedarf – und es gebe von der Bundesnetzagentur nicht genug Spielraum für die Erhöhung beim Porto.
Beim Standardbrief ist das zwar zu Beginn des Jahres gerade von 85 auf 95 Cent erhöht worden – der Post ist das allerdings zu wenig. Beide Seiten wollen am 12. Februar wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. Bis dahin müssen Postkunden vermutlich damit rechnen, dass es auch zu weiteren Warnstreiks kommen könnte.
Bei den vorigen Tarifverhandlungen im Jahr 2023 hatten sich die Gewerkschaft und die Post auf eine deutliche Tariferhöhung geeinigt, die über alle Einkommensgruppen hinweg einem durchschnittlichen Anstieg von 11,5 Prozent entsprach.
Warnstreik bei der Post. WDR Studios NRW. 28.01.2025. 00:50 Min.. Verfügbar bis 28.01.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
- WDR-Reporter aus den Studios Bonn und Wuppertal