Neues im Jahr 2025: Das ändert sich in Deutschland und in NRW

Stand: 28.12.2024, 11:54 Uhr

Höheres Briefporto, höherer Mindestlohn und Ersatzbrücken: Auch 2025 ändert sich einiges in Deutschland und in NRW. Ein Überblick.

Das Jahr 2025 bringt - wie auch all die Jahre davor - eine Reihe von Änderungen mit sich. Bei uns in NRW etwa wird massiv in den Schienennetzverkehr, in Autobahnerweiterungen und in Ersatzbrücken investiert. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag von sehr vielen Menschen. Aber auch über den Verkehrssektor hinaus ändert sich einiges in Deutschland.

Die Änderungen und Neuerungen für alle

Brücken, Autobahnen, Schienennetz - Diese Baustellen gibt es

Brücken: Rund 108 Millionen Euro will das NRW-Verkehrsministerium 2025 in den Bau von insgesamt 42 Ersatzbrücken in NRW investieren. Es geht vor allem um Brücken an Landes- und Bundesstraßen.

Autobahnen: In einigen Regionen von NRW wird die Autobahn erweitert. Etwa die A42 zwischen dem Kreuz Essen-Nord und Bottrop-Süd - sie wird im Juni für zehn Tage gesperrt. Auch die A43 muss im Laufe des Jahres für einige Tage gesperrt werden. Zwischen Bochum-Riemke und Herne-Eickel werden zwei kleinere Brücken abgerissen und verfüllt. Die A43 wird schon seit Jahren zwischen Marl und Witten Stück für Stück auf sechs Spuren erweitert. Das wird auch noch weitere Jahre dauern, es ist eines der größten Autobahnprojekte in NRW.

Schienennetz: Die Deutsche Bahn setzt die Sanierung des Schienennetzes fort - vor allem in NRW. Das hat zur Folge, dass Reisende sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr mit Zugausfällen und weiteren Einschränkungen rechnen müssen.

Mobilität: Rund um Autofahren & Co

CO2-Preis: Der CO2-Preis pro Tonne klettert 2025 von 45 auf 55 Euro – ohne Mehrwertsteuer. Die Folge davon dürfte sein, dass das Tanken teurer wird.

Kfz-Versicherungen: Vor allem die Prämien für Auto- und Motorradversicherungen steigen 2025 weiter. Grund sind laut Verbraucherzentrale NRW wie schon im Vorjahr vor allem gestiegene Kosten für Reparaturen durch die hohe Inflation. Abhängig vom Umfang des Versicherungsschutzes ist von Erhöhungen bis zu rund 20 Prozent auszugehen.

Deutschlandticket: Der Preis für das bundesweit im Nahverkehr mit Bussen und Bahnen nutzbare Ticket steigt zum 1. Januar um 18 Prozent - von 49 auf 58 Euro im Monat. 

Kinder

Kindergeld: Ab 2025 gibt es mehr Kindergeld - es steigt einheitlich für jedes Kind um 5 Euro auf jeweils 255 Euro pro Monat. Die Familienkasse passt die Beträge automatisch an und und zahlt sie ab Januar in der neuen Höhe aus. Ein separater Antrag ist nicht nötig,

Kinderfreibetrag: Der Kinderfreibetrag steigt 2025 um 60 Euro auf 6.672 Euro - pro Elternteil sind es nach Angaben des Bundesfinanzministeriums 30 Euro.

Kindersofortzuschlag: Für Familien mit geringem Einkommen gibt es einen Kindersofortzuschlag, der laut Bundesregierung ab 2025 von 20 auf 25 Euro steigt. Dadurch wird der monatliche Höchstbetrag des Kinderzuschlags auf 297 Euro pro Kind automatisch angepasst, wie die Bundesagentur für Arbeit auf ihrer Website schreibt.

Kinderbetreuungskosten: Kinderbetreuungskosten sind in der Steuererklärung unter Sonderausgaben einzutragen. Die zu berücksichtigenden Kosten steigen laut Bundesregierung von zwei Drittel auf 80 Prozent, der Höchstbetrag steigt von 4.000 auf 4.800 Euro.

Mehr Geld für Kitas in NRW: Die Kitas im Land bekommen zum nächsten Kindergartenjahr 2025/2026 mehr Geld: Die Pauschalzahlungen pro Kind steigen laut Landesfamilienministerium zum 1. August um knapp 9,5 Prozent.

Soziales

Beitragsbemessungsgrenzen: In der allgemeinen Rentenversicherung steigt die Beitragsbemessungsgrenze ab 2025 deutlich, übrigens erstmals einheitlich in ganz Deutschland auf monatlich 8.050 Euro. 2024 lag die Grenze in den neuen Bundesländern noch bei monatlich 7.450 Euro, in den alten Bundesländern bei 7.550 Euro. Bis zu diesem Bruttoeinkommen müssen Versicherte Beiträge bezahlen, alles darüber ist beitragsfrei. Weitere Änderungen bei den Beitragsbemessungsgrenzen bei der Verbraucherzentrale NRW:

Krankenkassenbeiträge: Viele Versicherte müssen ab 2025 einen höheren Krankenkassenbeitrag zahlen. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag als Orientierungsmarke für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) liegt nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 2025 bei 2,5 Prozent - das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als in diesem Jahr. Jede gesetzliche Krankenkasse legt für sich selbst fest, wie hoch der Zusatzbeitrag für ihre Versicherten ausfällt.

Arbeit & Steuern

Einkommensteuer: Hier soll verhindert werden, dass Menschen mehr Steuern zahlen müssen, obwohl ihre Lohnerhöhung nur die Inflation ausgleicht. Experten sprechen hier von der sogenannten kalten Progression. Konkret wird der Grundfreibetrag um 312 Euro auf 12.096 Euro angehoben. Das ist der Teil des Einkommens, auf den keine Steuer gezahlt werden muss. Die anderen Eckwerte des Steuertarifs werden um 2,6 Prozent verschoben, so dass höhere Steuersätze erst bei höheren Einkommen greifen. Auch die Freigrenze für den Solidaritätszuschlag wurde angepasst.

Mindestlohn: Der gesetzliche Mindestlohn wird zum 1. Januar 2025 angehoben - und zwar von 12,41 Euro auf 12,82 Euro pro Stunde. Mehr zum Thema Mindestlohn beim DGB.

Minijobs: Wegen des steigenden Mindestlohns gilt ab 2025 eine höhere Verdienstgrenze für Minijobberinnen und Minijobber: Sie können nunmehr statt bis zu 538 Euro bis zu 556 Euro pro Monat verdienen. Die Jahresverdienstgrenze steigt ab 2025 auf 6.672 Euro.

Sonstiges

Brückentage: Mit wenigen Urlaubstagen können Arbeitnehmende lange frei machen. Wer geschickt plant, hat 2025 viele Chancen. 2029 und 2030 werden noch besser. Die "Brückentags-Klassiker" liegen im Mai und im Juni. Christi Himmelfahrt (29.05.) und Fronleichnam (19.06.) fallen immer auf einen Donnerstag. Dadurch ergeben sich auch 2025 die Optionen mit jeweils einem Urlaubstag auf lange Wochenenden zu kommen.

Briefporto: Das Porto für Briefe steigt ab 2025. Der Standardbrief kostet dann 95 Cent, bislang waren es 85 Cent. Das Porto für die Postkarte steigt von 70 ebenfalls auf 95 Cent. Für den Kompaktbrief ist bislang 1,00 Euro zu zahlen, künftig sind es 1,10 Euro. Der Großbrief wird um 20 Cent teurer und kostet dann 1,80 Euro. Das Porto für den Maxibrief steigt von 2,75 auf 2,90 Euro.

Flächendeckende Echtzeitüberweisungen: Ab dem 9. Januar müssen laut einer EU-Verordnung alle Banken Echtzeitüberweisungen im Euro-Raum empfangen können. Konkret heißt das: Das Geld muss innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers eingehen. Das darf auch nicht teurer sein als andere Überweisungen.

Bundestagswahl: Am 23. Februar 2025 kommt es zu einer vorgezogenen Neuwahl des Deutschen Bundestages.

Unsere Quellen:

  • NRW-Verkehrsministerium
  • Verbraucherzentrale NRW
  • Bundesagentur für Arbeit
  • Bundesregierung
  • NRW-Familienministerium
  • Bundesgesundheitsministerium
  • DGB
  • Deutsche Post

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 1.1.2025 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.