Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat am Donnerstag neue Förderungen für den Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos angekündigt. Unter anderem sollen private Wohngebäude mit Ladestationen, Photovoltaik-Anlagen und Speichern ausgestattet werden. Auch der Aufbau von Schnellladestationen soll finanziert werden.
Die Förderung dieser Programme soll im Herbst starten. Unabhängig davon laufen derzeit in NRW Pilotprojekte, die für mehr Ladestationen im öffentlichen Raum sorgen könnten.
Laden an Laternen in Neuss und Bochum
Pilotprojekt in Neuss: Strom tanken an der Straßenlaterne
Eines der Projekte ist im Juni in Neuss gestartet. Dort hat die Stadt insgesamt im Stadionviertel zehn Straßenlaternen zu Ladestationen umgebaut. Das hatte der Stadtrat 2021 beschlossen. Die Stadt testet in Kooperation mit den Stadtwerken fünf Jahre lang, wie Ladepunkte an Straßenlaternen am besten funktionieren.
Untersucht wird auch, ob das Angebot im Wohngebiet ausreichend genutzt wird und ob sich die Mobilität verändert. Parkplätze fallen für den Test nicht weg. Anders als in anderen Städten dürfen an den Ladestationen auch Verbrenner parken.
Auch in Bochum haben die Stadt und die Stadtwerke im Juni vier Masten für die öffentliche Straßenbeleuchtung mit Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge ausgestattet. "Inwieweit diese Technik in Bochum weiter ausgerollt werden wird, wird das Pilotprojekt in den kommenden Monaten zeigen", sagte Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum.
Strom aus dem Bordstein in Köln
In Köln wiederum soll im Sommer ein Pilotprojekt starten, das den Straßenrand umfunktioniert. An zwei unterschiedlichen Standorten will die Stadt gemeinsam eine Bordstein-Ladeinfrastruktur installieren - mit dem Rheinmetall-Konzern und der TankE GmbH, einem Unternehmen des Energieversorgers Rhein-Energie AG.
"Die Ladebordsteine werden im öffentlichen Straßenland verbaut und sind daher öffentlich zugänglich. Angedacht ist, die Ladeborsteine in einer belebten Geschäftsstraße sowie in einem Wohnquartier zu verbauen", teilte die Stadt Köln auf WDR-Anfrage mit. Die Systeme seien vor ihrem Einsatz ausgiebig getestet worden.