Einen guten Morgen aus dem WDR-Newsroom wünschen Jörn Seidel und Tim Scholz.
THEMA DES TAGES
Alter Bundestag berät über riesige Summen für neue Regierung • In Berlin beginnen heute nicht nur die Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. Es kommt auch noch das alte Parlament zusammen, um über eine Änderung des Grundgesetzes für das von Union und SPD geschnürte Finanzpaket zu beraten. Es geht zum einen darum, für eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse zu lockern.
Zum anderen soll ein schuldenfinanziertes Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Investitionen in die teilweise marode Infrastruktur Deutschlands ermöglicht werden. Für beides braucht es eine Änderung des Grundgesetzes - was nur mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden kann. Ziel von Union und SPD ist es, diese Mehrheiten mit dem alten Bundestag zu erreichen - dafür braucht es aber die Stimmen der Grünen.
Die entscheidende Abstimmung ist für kommenden Dienstag geplant. Vorher wird noch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgericht erwartet: AfD und Linke haben geklagt, um die Abstimmung zu verhindern.
Außerdem starten heute auch die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD. Insgesamt 256 Politikerinnen und Politiker beider Seiten sprechen über zentrale Themen wie Migration, Wirtschaft oder Finanzen. Geht es nach dem wahrscheinlich nächsten Kanzler Friedrich Merz, soll die neue Bundesregierung bis Ostern stehen.
WEITERE NACHRICHTEN
NRW-Warntag: Sirenenklänge - auch auf Handys • Heute werden in Nordrhein-Westfalen wieder Sirenen und andere Warnmittel getestet. Ziel dieses Probe-Alarms ist es, die Bevölkerung weiter zu sensibilisieren und die Warnprozesse zu optimieren. Dazu heulen heute um 11.00 Uhr die Sirenen. Zusätzlich werden Warnmeldungen über das Modulare Warnsystem, über die Warn-Apps NINA und KATWARN und das sogenannte Cell Broadcast ausgelöst. Darüber hinaus werden auch zahlreiche Stadtwerbetafeln die Warnung anzeigen.
Tag vier der Warnstreiks in NRW • Auch heute wird es zu Einschränkungen kommen. Unter anderem werden in Gütersloh die städtischen Kindertagesstätten weiter bestreikt. In Minden-Lübbecke wird heute erneut in der Kreisverwaltung gestreikt und beim Wasserstraßen-Schifffahrtsamt. Der Betrieb der Weserschleusen könnte betroffen sein. Aber es gibt auch gute Nachrichten: In Düsseldorf soll heute zumindest ein Großteil der Busse wieder fahren, vor allem durch Tochter- und Fremdunternehmen. Straßenbahnen und U-Bahnen fahren dagegen weiterhin nicht.
USA vermitteln zwischen Ukraine und Russland • Unterhändler der USA sind auf dem Weg nach Moskau, um dort über eine mögliche Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine zu verhandeln. Das hat US-Präsident Trump bestätigt. Die ukrainische Regierung ist unter Umständen bereit, die Kämpfe für 30 Tage einzustellen. Russland ist darauf bisher nicht eingegangen. In Kanada treffen sich heute auch die Außenminister der G7-Staaten zu dem Thema, also der wirtschaftlich stärksten, westlich orientierten Länder. Für Deutschland ist Außenministerin Baerbock mit dabei.
Der russische Präsident Putin soll unterdessen die Front in der russischen Region Kursk besucht haben. Er gab dabei nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass den Befehl, die restlichen ukrainischen Einheiten aus Kursk zu vertreiben. Putin wurde in Tarnuniform beim Gespräch mit einem Generalstabschef gezeigt. Der ukrainische Armeechef Syrskyj deutete an, dass sich die ukrainischen Truppen aus Kursk zurückziehen.
Hielt das Kanzleramt BND-Einschätzung zu Corona zurück? • Laut Berichten von "Zeit" und "Süddeutscher Zeitung" ging der Auslandsgeheimdienst BND in der Pandemie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das Coronavirus seinen Ursprung in einem Labor in China hatte. Doch das Kanzleramt soll die Einschätzung zurückgehalten haben.
Ein Toter bei Polizei-Großeinsatz in Düsseldorf • Am Düsseldorfer Hauptbahnhof ist kurz vor Mitternacht ein Mann getötet worden. Anwohner hatten Schussgeräusche gehört. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um Spuren zu sichern und Zeugen zu befragen.
Weniger Drogentote in NRW • Die Zahl der Drogentoten in Nordrhein-Westfalen ist nach jahrelangem starkem Anstieg erstmals gesunken. Nach dem Negativ-Rekord von 872 Drogentoten im Jahr 2023 sank die Zahl um fast zwölf Prozent auf 769 Todesopfer im vergangenen Jahr. Das hat das NRW-Innenministerium auf Anfrage mitgeteilt. Vor zehn Jahren (2015) hatte die Zahl der Drogentoten noch bei 181 gelegen.
Studie: Negativer Stress führt zu weniger Bewegung • Negativer Arbeitsstress beeinflusst unsere körperliche Aktivität nach Feierabend. Das zeigt eine Studie der Universitäten Gießen und Hildesheim. Mehr als 200 Teilnehmer haben über Wochen Tagebuch über ihren Stress und ihre körperlichen Aktivitäten geführt. Fazit: Nach einem Tag mit viel negativem Stress konnten sie sich mental noch weniger aufraffen - und blieben lieber auf der Couch. Die Studie könnte vor allem für Arbeitgeber interessant sein.
Nasa verschiebt Rückflug für ISS-Astronauten • Zwei auf der ISS "gestrandete" US-Astronauten müssen weiter ausharren: Die Nasa hat die für die Nacht geplante Rückholaktion für die beiden Wissenschaftler wegen technischer Probleme bei der SpaceX-Rakete verschoben. Sie sitzen seit mehr als neun Monaten auf der Internationalen Raumstation fest. Ein neuer Starttermin für sie wurde zunächst nicht mitgeteilt. Der Nasa zufolge könnte das aber noch diese Woche passieren.
BVB im Viertelfinale gegen FC Barcelona • Borussia Dortmund hat seine letzte Titelchance in dieser Spielzeit gewahrt und das Viertelfinale der Champions League erreicht. Das Team von Trainer Niko Kovac gewann am Abend trotz eines frühen Rückstands mit 2:1 (0:1) beim OSC Lille und darf sich nun auf einen Viertelfinal-Kracher gegen den FC Barcelona freuen. Auch Real Madrid steht dank Antonio Rüdiger nach einem Elfmeter-Krimi gegen Atlético Madrid im Viertelfinale.
DAS WETTER IN NRW

Heute hat die Sonne gute Chancen, wie hier in Köln am Rheinufer
Oft locker bewölkt mit etwas Sonne • Der Tag beginnt teils neblig-trüb, teils freundlich und meist trocken. Am Nachmittag ist es oft locker bewölkt mit etwas Sonne. Bevorzugt vom Niederrhein bis zum Münsterland sind einzelne Regen- und Graupelschauer möglich. Von der Eifel über die Kölner Bucht bis nach Südwestfalen werden die Wolken dichter und es kommt mitunter leichter Regen, ab 500 Metern etwas Schneefall auf. Es bleibt kühl mit 5 bis 8 Grad, in Höhen über 500 Metern 1 bis 4 Grad. Der Wind weht mäßig aus westlichen Richtungen.
UND ÜBRIGENS ...
"Schwips ohne Kater"-Getränk bald im Handel? • Der britische Psychoneuropharmakologe David Nutt forscht zur Wirkung von Drogen und entwickelt seit Längerem einen Alkohol-Ersatzstoff, der beschwipst machen soll, aber keine Nebenwirkungen wie Kater oder gesundheitliche Schäden haben soll. Es handelt sich dabei um ein synthetisches Molekül. Das Interesse der Getränkeindustrie halte sich in Grenzen, so der Forscher. Ein berauschendes Getränk, das kein Verlangen nach mehr auslöst, also keinen Suchtdruck hinterlässt, scheint ein schlechteres Geschäftsmodell als Alkohol zu sein.
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