Am 27. März 1955 finden in der DDR die ersten Jugendweihen statt. Neben Hochzeiten etabliert sich das Staatsritual als absoluter Höhepunkt im familiären Alltagsleben.
"Jugend in Stadt und Land! Seid aufrichtige und kühne Erbauer des Sozialismus. Werdet Meister Eures Fachs." Im Alter von rund 14 Jahren durchlaufen die Jugendlichen in der DDR ein eigens für sie konzipiertes staatliches Zeremoniell: die Jugendweihe. Sie gehört zum ideologischen Grundrauschen der DDR - einer Mischung aus Kampfparolen und Plakaten, Parteitagsreden, Schulunterricht und Überschriften in den Medien.
*** Gesprochen haben wir für das Zeitzeichen unter anderem mit:
Petra Lange (Zeitzeugin)
***
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:- mit welchen Methoden die FDJ den DDR-Nachwuchs auf die Jugendweihe vorbereitet,
- wie viele Mädchen und Jungen 1955 die erste Jugendweihen durchlaufen,
- in welchem Tonfall die Zeremonien ablaufen,
- wie die Gelöbnisse über die Jahre verändert werden,
- welches Ritual die Jugendweihe jeweils abschließt.
Erwachsenwerden beginnt etwa mit 14 Jahren. Zeremonien wie Kommunion und Konfirmation sollen die Jugendlichen auf ihre Zukunft vorbereiten. In der DDR ist es die Jugendweihe, die im ostdeutschen Realsozialismus Teil der Staatsideologie ist.
Dabei ist die Jugendweihe keine Erfindung der DDR. Es gibt sie schon seit 1857 in Deutschland - zunächst bei freireligiösen Gruppen, später in der Arbeiterbewegung. In der DDR wurde sie zum staatstragenden Pflichtprogramm für Jugendliche der achten Klassen. Offiziell ist die Teilnahme an der Jugendweihe freiwillig.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:Weiterführende Links:Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?Gerne her damit: Einfach schreiben an
zeitzeichen@wdr.de Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak