Boozed
Eine der talentiertesten deutschen Live-Bands kommt aus dem provinziellen Bramsche. Blutjung, aber bereits im Stahlbad von hunderten von Auftritten gestählt, sind BOOZED in Sound und Gestus derart reif und selbstbewusst, dass sie das etwas angestaubte Genre High-Energy-Rock’n’Roll mit Hingabe und Verve einer Frischzellenkur unterziehen. Durch brachiale Schübe von Punk- und Sleaze-Rock sowie durch eine an Vitalität schwerlich zu überbietende Bühnenshow lassen sie jede Scheu vor Vergleichen mit ihren musikalischen Ziehvätern AC/DC, Rose Tattoo oder Gluecifer vermissen.
Beth Hart
1999 hatte die Amerikanerin BETH HART mit „L.A. Song“ einen weltweiten Hit. Bald darauf machte sie eine tiefe persönliche Krise durch, Drogen und Alkohol bestimmten ihr Leben. Sie fand den Weg zurück, veröffentlichte mit „Leave The Light On“ ein vor positiven Botschaften berstendes Album, das fulminanten Up-Tempo-Rock mit Piano-Balladen kreuzt und Beths unvergleichliche, kräftige Stimme in den Vordergrund stellt. Live ist Beth Hart eine rockende Singer-/Songwriterin, die jeden Saal mit unbändiger Energie füllt, jedes Publikum durch beseelte Ausstrahlung verzaubert.
Eddie Turner
Eddie Turner dürfte einer der höchst angesehenen Leadgitarristen des zeitgenössischen Blues sein. Er lieh vielen namhaften Künstlern seine Gabe, prägte u. a. die Otis Taylor Band, wirkte aber stets im Hintergrund. Erst als er den legendären Musiker und Produzenten Kenny Passarelli traf, der sich Meriten mit Stephen Stills oder Joe Walsh verdiente, änderte sich dies. Passarelli überredete ihn, eigene Songs unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Und selbst zu singen. Das Resultat ist ein höchst vielfältiger Bastard aus Blues, Rock, Psychedelia, Funk und Soul.
Stoney Curtis Band
Curtis Feliszak stammt aus Chicago, zog jedoch mit jungen Jahren nach Los Angeles, um dort sein Glück als Gitarrist zu versuchen. Bereits seit 1994 besteht die Stoney Curtis Band, ein Blues-Rock-Trio, dessen Zusammenspiel man die jahrelange gemeinsame Bühnenerfahrung anmerkt. Curtis verleugnet nicht seine Chicago-Blues-Wurzeln, geht allerdings über Genre-Grenzen hinaus. Hohe Musikalität und technische Versiertheit ermöglicht es dem Power-Trio, von Ausbrüchen in krachend rockige Gefilde stets in die Spur des knochentrocken Blues zurückzufinden.
Marah
Das Rock-Quintett aus New York um die charismatischen Brüder Serge und Dave Bielanko hat viele prominente Fans. Bruce Springsteen sang auf einem ihrer Alben und lud die fulminante Live-Band ein, sein Vorprogramm zu bestreiten. Steve Earle ist ebenso erklärter Marah-Anhänger wie die Autoren Stephen King, Greil Marcus und Nick Hornby – der sie gar „die beste Rock’n’Roll Band der Erde“ nennt. Dass es mit der ganz großen Karriere bisher trotzdem nicht klappte, mag daran liegen, dass Marahs urbaner Roots-Rock vor Unmittelbarkeit und Hingabe strotzt und sich kompromisslos dem Elend des Hintertreppen-Amerika widmet. So etwas ist im Mainstream-Markt schwerlich zu vermarkten.
Midlake
Dass sich die fünf Texaner 1994 ausgerechnet in einem Jazzkurs der North Texas School Of Music kennen lernten, merkt man ihnen nicht an, wohl aber ihre akademische Musikausbildung. Ihre Herangehensweise an Musik ist eher ernsthaft und forschend denn von eruptiver Unmittelbarkeit geprägt. Das resultierende Songmaterial wirkt trotzdem berückend melodisch, verträumt und fast verspielt schwelgerisch. Prägnante Einflüsse aus Seventies-Westcoast-Pop machen sie ebenso zu ihrer Sache wie melancholisch-psychedelischen Pop.
Fotos
Sie singen deutsch, klingen aber nicht so. Selten wurde eine junge deutsche Band aus dem Nichts heraus derart schnell zur großen Hoffnung erklärt. Das Quartett, zwischen 22 und 30 Jahren alt, evoziert mit seinem gleichnamigen Debüt Vergleiche zu den Erstlingswerken von Blumfeld, den Sternen oder den Fehlfarben. In ihren kurzen, durch prägnante persönliche Slogans strukturierten Titeln dreht sich alles um Liebe, Wut, bittersüße Verzweiflung und jede Menge Hysterie. Nachvollziehbare Konsenserfahrungen, von Trotz und Stolz geprägt. Hype-Nörgler, bitte wieder hinlegen.
Inga Rumpf & Friends
Der Rolling Stone nennt sie „Deutschlands einzige Rock-, Soul- und Gospelsängerin von Weltklasseniveau“. In ihrer langen Karriere hat sich die mittlerweile 60 Jahre junge Inga „The Voice“ Rumpf als Sängerin der City Preachers, als geniale Interpretin von Jazz, Blues, R&B und Soul einen Namen gemacht - vor allem aber als Rocksängerin bei Frumpy und Atlantis, den Bands, die in den 70ern deutsche Rockgeschichte schrieben. Anlässlich ihres 40-jährigen Bühnenjubiläums scharte sie einige Freunde um sich (u. a. Atlantis-Mitstreiter Jean-Jaques Kravetz), um in ihrem Programm „Back To The Roots“ die Klassiker aus eben jenen Frumpy- und Atlantis-Zeiten auferstehen zu lassen.