Der Blutmond taucht wieder auf - auch über NRW

Stand: 13.03.2025, 13:30 Uhr

Mit etwas Glück gibt es für alle Himmelsgucker an diesem Freitag wieder ein paar schöne Momente. Denn dann taucht der Blutmond wieder auf - auch über NRW.

Zum Wochenende ist am Himmel wieder ein besonderes Naturschauspiel zu sehen: Am frühen Freitagmorgen tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verursacht eine totale Mondfinsternis - die erste seit November 2022.

Mond, Erde und Sonne stehen also in einer Reihe. Der Schatten der Erde verdeckt deshalb den Mond und macht ihn dunkel. Das Sonnenlicht kann den Mond nicht erreichen, außer roten, langwelligen Lichtstrahlen, die es noch durch die Erdatmosphäre schaffen. Und die tauchen den Mond in rotes, manchmal auch bräunliches oder orangefarbenes Licht.

Schönster Mond in Nord- und Südamerika, in NRW eher Glückssache

Am besten wird die Mondfinsternis diesmal wohl in Nord- und Südamerika zu sehen sein. In Deutschland stehen die Chancen nicht so gut, weil das Wetter nicht mitspielt. Glück könnten alle im Osten haben, rund um Dresden, Leipzig und Jena. Oft dürfte der Himmel aber nicht klar genug sein. Für NRW werden teilweise dichte Wolken und immer wieder Schauer vorhergesagt. Am frühen Freitagmorgen kommt lokal noch Nebel dazu.

Deswegen werden wir leider nicht so viel vom Blutmond mitbekommen, sagt die WDR-Wetterredaktion. Die Mondfinsternis beginne morgen früh erst um 7.25 Uhr, also deutlich nach Sonnenaufgang in NRW (etwa 6.45 Uhr). Die maximale Verdunklung, also den Blutmond, gebe es dann erst um 7:58 Uhr - und das könnte schon zu spät sein, um ihn noch sehen zu können.

Die gute Nachricht: Wer den Blutmond beobachten möchte, braucht dafür nur die eigenen Augen und keine Ausrüstung wie zum Beispiel bei einer Sonnenfinsternis.

Unheimliche Mythen und Sagen

Für manche Menschen ist der Blutmond auch heute noch ein besonderes Zeichen des Himmels. Rund um das Schauspiel ranken sich unzählige Mythen und Sagen. Darin gilt der rote Mond oft als Omen für Unglück, zum Beispiel im Alten Ägypten. Die Menschen sahen in der Mondfinsternis dort den Kampf zweier Götter - Seth und Horus.

Im brasilianischen Amazonasgebiet glauben Indigene vom Volk der Rikbaktsa und Bororo daran, der Mond sei von einem Pfeil getroffen worden und würde bluten.

Im Antiken Griechenland war die Erzählung verbreitet, dass Hexen bei einer Mondfinsternis ihr Unwesen treiben und den Mond blutrot färben.

Im alten China fürchteten die Menschen einen Drachen, der sich der Erde bei einer Mondfinsternis nähert und sie verschlingen will.

So gruselig diese Erzählungen sind, so beeindruckend kann der Blutmond bei klarer Sicht auf uns wirken. Für alle Frühaufsteher sind die Daumen gedrückt - auf ein paar schöne Mond-Momente trotz trüber Sicht!

Unsere Quellen:

• Nachrichtenagentur AFP
• WDR-Wetterredaktion
• Stuttgarter Zeitung

Über dieses Thema berichten wir am 14.02.2025 auch im WDR Fernsehen: WDR aktuell, 12.45 Uhr