Acht Jahre Haft für vereitelten Terroranschlag auf Pro-Israel-Demo

Stand: 13.03.2025, 17:19 Uhr

Tarik S. wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, weil er einen Anschlag auf eine Solidaritätsdemo mit Israel geplant hat.

Tarik S., ein ehemaliger Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates, ist am Donnerstag zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter am Duisburger Schwurgericht sahen es als erwiesen an, dass sich der 30-Jährige bereiterklärt hat, einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration zu verüben.

Tarik S. wurde am 24.10.2023 in seiner Wohnung in Duisburg festgenommen. Er soll geplant haben mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge zu fahren. "Sein Ziel war es, eine große Zahl Menschen, die er als Ungläubige betrachtete, zu töten", sagte Richter Mario Plein bei der Urteilsbegründung.

Verteidigung kündigt Revision an

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Verteidiger erklärte, dass er mit dem Urteil nicht zufrieden sei. Er hält die Beweise für unzureichend und will in Revision gehen. Die nächste Verhandlung wäre dann vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe.

20 Verhandlungstage hat es gedauert, etliche Zeugen und Gutachter wurden befragt, Chat-Verläufe ausgewertet, um dem Angeklagten nachzuweisen, dass er den Anschlag tatsächlich geplant hat.

Beweisanträge der Verteidigung verzögerten das Urteil


Eigentlich sollte das Urteil schon Ende Januar fallen. Der Verteidiger hatte allerdings beantragt, weitere Beweise vorlegen zu dürfen. Dabei ging es unter anderem um die Glaubwürdigkeit eines Zeugen, dem Tarik S. in der Haftzeit von seinen Anschlagsplänen erzählt haben soll. Das Gericht hält den Zeugen für glaubwürdig, obwohl er selbst schwere Straftaten begangen haben soll.

Quelle:

  • Reporter vor Ort
  • dpa-Agenturmeldung

Über dieses Thema berichtet der WDR am 13.3.2025 im WDR Fernsehen bei der Lokalzeit aus Duisburg und im Radio auf WDR2.

Acht Jahre Haft für vereitelten Terroranschlag auf Pro-Israel-Demo WDR Studios NRW 13.03.2025 00:42 Min. Verfügbar bis 13.03.2027 WDR Online