Auch wenn in dieser Woche vor allem der FC Schalke 04 mit der beschlossenen Trennung von Trainer Kees van Wonderen zum Saisonende für Schlagzeilen sorgte, können ausgerechnet die Fans und Verantwortlichen der Königsblauen noch am besten schlafen dieser Tage.
Das Minimalziel Klassenerhalt haben die Gelsenkirchener bei zehn Punkten Vorsprung auf Platz 16 und nur noch 16 zu vergebenen Punkten so gut wie erreicht. Auch wenn es am Sonntag im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern (13.30 Uhr) nicht einem Sieg klappt, ist das Polster auf die Abstiegsränge doch komfortabel genug, um auch nach dem Sommer in der 2. Bundesliga spielen zu können.
Münster braucht Punkte im Abstiegskampf
Wesentlich brenzliger ist da die Situation des SC Preußen Münster, der aktuell eben diesen Relegationsplatz belegt und bei nur zwei Punkten Vorsprung auf den SSV Ulm auch noch Gefahr läuft, auf einen direkten Abstiegsplatz abzurutschen. Für die Adlerträger geht es am Samstag (13 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Seit vier Spielen wartet Münster auf einen Sieg, die Lilien dagegen sind seit drei Partien ungeschlagen und können mit 38 Punkten ebenso wie die punktgleichen Schalker bereits grob für die kommende Zweitligasaison planen. Sollte Preußen Münster auch die Klasse halten, ist ein Verbleib in der 2. Liga auch gesichert. Am Donnerstag vermeldete der Klub, die Lizenzen für die 2. Bundesliga und 3. Liga ohne Bedingungen erhalten zu haben.
Sicher stattfinden kann die Partie gegen Darmstadt auch, weil eine bei Bauarbeiten am Preußenstadion gefundene Weltkriegsbombe am Dienstag erfolgreich entschärft werden konnte.
Topspiel zwischen Paderborn und Elversberg
Weiter oben in der Tabelle stecken der SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf mitten im engen Rennen um den Aufstieg. Zwar haben Tabellenführer 1. FC Köln und der Hamburger SV bereits ein kleines Polster von sechs und fünf Punkten Vorsprung, unerreichbar sind sie bei noch vier ausstehenden Partien aber nicht. Paderborn und Düsseldorf haben wie die SV Elversberg 48 Zähler auf dem Konto, einen weniger als der 1. FC Magdeburg auf dem Relegationsplatz drei.
Für die Ostwestfalen kommt es am Samstag (13 Uhr) zu einem direkten Duell mit Elversberg, das seit vier Spielen ungeschlagen ist. "Paderborn gegen Elversberg, das klingt nicht so sexy. Ist aber inhaltliche das Beste, das die 2. Bundesliga aktuell zu bieten hat", sagt Paderborns zum Saisonende scheidende Trainer Lukas Kwasniok. Von Druck und Nervosität vor diesem wichtigen Spiel will er jedoch nichts wissen: "Beide Mannschaften sind weiter hungrig und können frei aufspielen."
Fortuna empfängt Rückrunden-Überraschung Nürnberg
Ebenfalls mit einem schweren Gegner bekommt es am Samstagabend (20.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg zu tun. Der Club hat sich als Dritter der Rückrundentabelle ebenfalls in den weiteren Kreis der Aufstiegskandidaten gespielt, liegt nur vier Punkte hinter der Fortuna auf Platz acht und hat damit noch Außenseiterchancen auf den Aufstieg in die Bundesliga.
Wesentlich konkreter sind diese Chancen bei den Düsseldorfern. "Es sind noch vier Spiele und da würde ich mich freuen, wenn noch zwei extra dazukommen", sagt Fortuna-Trainer Daniel Thioune mit Blick auf eine mögliche Relegation nach dem letzten Spieltag. Trotz Leistungsschwankungen stehen die Düsseldorfer dank zwei Siegen und einem Remis aus den letzten drei Spielen weiter mitten im Aufstiegsrennen. "Ich bin froh, dass wir jetzt nicht 13. sind und ich sagen müsste, wir schauen auf die nächste Saison", so Thioune.
Köln vor Wiedersehen mit altem Bekannten
Die Pole Position im Endspurt um den Aufstieg und auch die Zweitligameisterschaft belegt aber der 1. FC Köln. Am vergangenen Wochenende schoben sich die Geißböcke mit einem 3:1-Heimsieg gegen Münster am Hamburger SV vorbei auf Platz eins. Am Sonntag (13.30 Uhr) ist das Team von Trainer Gerhard Struber bei Hannover 96 zu Gast und trifft dort auf einen alten Bekannten.
Nach der Trennung von Trainer André Breitenreiter am Mittwoch gehen die Niedersachsen mit einer Interimslösung in die letzten vier Saisonspiele. An der Seite des bisherigen Co-Trainers Lars Barlemann wird neben U17-Trainer Christian Schulz auch U19-Trainer und Köln-Legende Dirk Lottner das Team betreuen. Der 53-jährige gebürtige Kölner war von 1999 bis 2004 als Spieler und von 2006 bis 2012 als Jugend- und Co-Trainer für den FC aktiv.
Rund 15.000 Fans werden die Domstädter nach Hannover begleiten, um einen weiteren Schritt in Richtung Bundesligarückkehr zu feiern. "15.000 – das ist schon eine beeindruckende Zahl", sagte Lottner dem Kölner-Stadtanzeiger. "Aber sie zeigt eben, was der FC bei den Menschen auslöst." Hannover wiederum hat nach zuletzt drei Niederlagen in Folge den Sprung in den Aufstiegskampf verpasst und hat bei sechs Punkten und sieben Tabellenplätzen Rückstand auf Platz drei nur noch theoretische Chancen auf die zu Saisonbeginn angestrebte Rückkehr ins Fußball-Oberhaus.
Unsere Quellen:
- Homepages der Vereine