DEL-Finale - Kölner Haie gewinnen Krimi gegen die Eisbären

Stand: 19.04.2025, 21:56 Uhr

Die Kölner Haie haben die Siegesserie der Eisbären Berlin gestoppt und Hoffnungen auf ihren ersten Meistertitel seit 23 Jahren geweckt.

Von Cora Lanzerath

Sie hatten über das gesamte Match mehr Spielanteile und auch die besseren Chancen. Dennoch mussten die Kölner Haie lange zittern, bis Gregor MacLeod in der Verlängerung die Halle zum Kochen brachte. Mit 2:1 schlugen die Rheinländer am Samstag den Titelverteidiger aus Berlin und glichen in der Final-Serie der Deutschen Eishockey Liga zum 1:1 aus.

Die Haie hatten sich nach der Auftaktniederlage in Berlin offenbar viel vorgenommen. Denn sie starteten dominant und setzten gleich in der ersten Minute ein erstes kleines Ausrufezeichen. Der Schuss von Moritz Müller wurde aber noch von einem Verteidiger geblockt. Kurz danach fuhr Alexandre Grenier alleine auf das Gäste-Tor zu und konnte nur durch ein Beinstellen von Olivier Galipeau gestoppt werden. Der Berliner erhielt daraufhin die erste Strafe des Spiels.

Norwin Panocha (links) und Louis-Marc Aubry kämpfen um den Puck | Bildquelle: dpa/Marius Becker

Und die Haie nutzten die Überzahl dann auch gleich, um durch Parker Tuomie (4.) in Führung zu gehen. Fast hätte Köln sofort nachgelegt, doch Josh Currie schob den Puck knapp am Tor vorbei. Mitte des ersten Drittels kamen dann auch die Eisbären besser in die Partie. Marcel Noebels scheiterte am starken Kölner Goalie Julius Hudacek. Auf der anderen Seite entschärfte Jake Hildebrand die Versuche von Justin Schütz und Frederik Storm. So ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung für die Haie in die erste Drittelpause.

Berlins Ronning auf Rekordkurs

Der Mittelabschnitt begann erneut mit einer guten Möglichkeit für die Kölner. Maximilian Kammerer versuchte es gleich zweimal, jedoch ohne Erfolg. Stattdessen kam Berlin nach 23 Minuten zum Ausgleich. Leo Pföderl nutzte das erste Powerplay für sein Team. Den Assist lieferte einmal mehr Ty Ronning, der sich anschickt, in dieser Saison die Hundert-Punkte-Marke zu knacken.

Es war nun ein offenes Spiel, mit Chancen auf beiden Seiten. Für die Haie traf Gregor MacLeod (25.) nur das Außennetz, nach einer halben Stunde scheiterte Berlins Ronning am Pfosten. Insgesamt blieben die Haie aber auch in Durchgang zwei das gefährlichere Team. Vor allem in den letzten fünf Minuten drängten sie auf die erneute Führung, doch entweder rettete Hildebrand oder das Aluminium für den Titelverteidiger.

Köln nutzt auch doppelte Überzahl nicht

Köln übernahm auch im Schlussdrittel sofort wieder das Kommando. In fast allen Statistiken lagen die Rheinländer vorne, vor allem ihre Passquote war deutlich besser. Doch das erlösende zweite Tor ließ auf sich warten. Die Berliner dagegen fuhren nur noch selten Entlastungsangriffe. Einen davon hätte Galipeau fast genutzt, doch Hudacek war letztlich zur Stelle.

In den letzten Minuten machten sich die Eisbären dann noch dazu selber das Leben schwer, spielten zeitweise in doppelter Unterzahl. Doch auch das brachte für Köln nicht den gewünschten Erfolg: Tuomie schob die Scheibe knapp vorbei, Almquists Schuss wurde von Frederik Tiffels geblockt und auch Gregor MacLeod fand keine Lücke. Es ging in die Verlängerung.

MacLeod behält die Nerven

In der Overtime hatte Schütz die besten Chancen für die Haie, mehr als Außennetz und Pfosten sprangen aber einmal mehr nicht raus. Die Eisbären waren nun aber auch deutlich besser im Spiel, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Das Drama endete erst nach 74 Minuten, als MacLeod vor Hildebrand die Nerven behielt und den Puck zum 2:1-Sieg für die Haie in die Maschen drosch.

Damit ist der Kampf um den 30. Titel in der DEL-Geschichte wieder völlig offen. Titelverteidiger Berlin, der seinen Kapitän Kai Wissmann mit einer Handverletzung verlor, hat am Ostermontag in Spiel drei wieder Heimrecht.

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