In diesem Zeitzeichen erzählt Erik Hlacer:
- warum Tiefkühlkost in New Yorker Gefängnissen erst verboten ist,
- welche Legenden Clarence Birdseye um seine Tiefkühl-Experimente spinnt,
- wie sich neben Birdseye zahlreiche Tüftler und Tiefkühl-Pioniere am Schockfrosten von Lebensmitteln versuchen,
- warum Tiefkühlkost erst ab den 1950er-Jahren zum Massenphänomen wird.
Clarence Birdseye ist schon in jungen Jahren ein begeisterter Esser und Koch. Auch deshalb beschäftigt ihn die Frage, wie man Essen dauerhaft frisch halten kann. Mit 25 Jahren arbeitet Birdseye für das Landwirtschaftsministerium der USA auf Labrador, einer Halbinsel im Norden Neufundlands. Dort ist es oft so knackig kalt, dass die Fische quasi schockgefrieren, sobald sie aus dem Wasser gezogen werden. Clarence Birdseye ist begeistert und beginnt, mit Eiskristallen und Kohlblättern zu experimentieren.
Neben Birdseye sind viele weitere Tüftler auf der Suche nach der optimalen Tiefkühltechnik. Birdseye kombiniert zwei dieser Verfahren und verkauft die Methode in ihrer Gesamtheit etwas dreist als die seine, lässt sie 1929 patentieren und wagt den Schritt in den Markt. Am 6. März 1930 ist es soweit: Ein Laden in Springfield, Massachusetts bietet als erster die neuartige Tiefkühlkost an.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Uwe Spiekermann, Ernährungshistoriker und Forscher
- Mark Kurlansky: Birdseye: The Adventures of a curious Man. 2012
- Uwe Spiekermann: Künstliche Kost. Ernährung in Deutschland, 1840 bis heute. 2018
- Harvey Levenstein: Paradox of Plenty. 1993
Weiterführende Links:
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Erik Hlacer
Redaktion: David Rother
Technik: Holger Maerten