Porträt Joseph Haydn sitzend und ernst schauend, Gemälde von Christian Ludwig Seehas

31. März 1732 - Der Komponist Joseph Haydn wird in Österreich geboren

Stand: 15.03.2022, 14:12 Uhr

Der Handwerkersohn Haydn hatte das Glück mehrmals den richtigen Förderern zu begegnen. So wurde er zu einem der gefeiertsten und produktivsten Komponisten seiner Zeit.

Trotz seiner Lebensleistung steht Joseph Haydn heute im Schatten seiner Zeitgenossen Mozart und Beethoven. Ein von der Nachwelt verkanntes und von der Mitwelt gefeiertes Genie. Im 18. Jahrhundert reißt man sich in Paris, London und Wien um die Werke Haydns. Trotz seiner atemberaubenden Produktivität - er komponiert allein 104 Symphonien und 80 Streichquartette - kopiert er nie sich selbst.

Joseph Haydn, österr. Komponist (Geburtstag, 31.03.1732)

WDR Zeitzeichen 31.03.2022 13:57 Min. Verfügbar bis 31.03.2032 WDR 5


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Von der Provinz nach Wien

Geboren wird Joseph Haydn am 31. März 1732 im niederösterreichischen Rohrau, als zweiter Sohn eines Stellmachers, also Wagenbauers. Elf Geschwister hat er, sein Bruder Michael wird auch ein angesehener Musiker. Die Bildungschancen in Rohrau sind begrenzt. Gern folgen die Eltern 1737 dem Angebot des Schulrektors Johann Matthias Franck aus dem nahen Hainburg, den begabten Joseph in seine Obhut zu nehmen. Drei Jahre später kommt Haydn nach Wien, wird Sängerknabe am Stephansdom. Der Chorknabe Joseph lernt Klavierspielen, Orgel, Geige, Bratsche, bald kann er auch unterrichten.

Vom "krähenden Chorknabe" zum Laufburschen

Angeblich beschwert sich Kaiserin Maria Theresia persönlich über den "krähenden" Sänger Joseph. Und als er dann auch noch einem anderen Choristen den Zopf abschneidet, fliegt er raus. Danach engagiert ihn der berühmte italienische Komponist Nicola Porpora, er wohnt in Wien. Joseph ist für ihn Laufbursche, Kopist, Begleiter, Assistent. Und nachts komponiert er seine eigene Musik.

"Abgesondert von der Welt"

1761 stellt Fürst Paul Anton Esterhazy den 29-jährigen Haydn als Vizekapellmeister an. Dreißig Jahre bleibt Haydn bei den Esterhazys, in Eisenstadt, im Burgenland, und auf Schloss Esterhaza am Neusiedler See. Die Provinz ist für Haydn ideal: "Ich war von der Welt abgesondert. Niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und quälen, und so musste ich original werden." So kann das Genie in Festanstellung in endlosen Werkreihen experimentieren.

Als freiberuflicher Künstler wird Haydn auf mehreren Reisen in England gefeiert. Ein mehrmonatiger Aufenthalt in London wird zum Gipfel seines symphonischen Schaffens. 1793 zieht Haydn nach Wien, in die Vorstadt Windmühle. Dort stirbt er altersschwach am 31. Mai 1809. Haydn wird 77 Jahre alt.

Autor des Hörfunkbeitrags: Holger Noltze
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 31. März 2022 an Joseph Haydn. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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