Edmund Stoiber

28. September 1941 - Geburtstag des CSU-Politikers Edmund Stoiber

Stand: 20.09.2021, 12:05 Uhr

Zu Beginn seiner politischen Karriere nennt man ihn das "blonde Fallbeil". Als sein Ziehvater gilt Franz Josef Strauß. Scharfe Polemik ist ein Markenzeichen des CSU-Politikers Edmund Stoiber während seiner gesamten Laufbahn.

Edmund Stoiber, Politiker (Geburtstag 28.09.1941)

WDR Zeitzeichen 28.09.2021 14:46 Min. Verfügbar bis 29.09.2099 WDR 5


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22. September 2002. Wahlparty der Unionsparteien in Berlin. Da das ZDF nach einer Hochrechnung die Union deutlich in Führung sieht, steigen Kanzlerkandidat Edmund Stoiber und die CDU-Vorsitzende Angela Merkel auf die Bühne. "Eines steht jetzt schon fest. Die CDU, die CSU, die Union, wir haben die Wahl gewonnen", sagt der CSU-Chef. Doch die Union verliert die Bundestagswahl 2002. Knapp liegt die SPD mit Kanzler Gerhard Schröder am Ende vorne. Rot-Grün kann weiterregieren.

Ziehsohn von Franz Josef Strauß

Edmund Stoiber wird am 28. September 1941 im Landkreis Rosenheim geboren. Mit zehn Jahren wechselt er von der Volksschule seines Heimatorts auf das Gymnasium in Rosenheim. Im Herbst 1962 beginnt der Oberbayer sein Jura-Studium an der Ludwig-Maximilian-Universität München.

Anfang 1968 heiratet Edmund Stoiber seine Frau Karin. Der Jurist wird CSU-Mitglied und macht Karriere in der bayerischen Ministerialbürokratie. Ehefrau Karin kümmert sich um die Kinder.

Franz Josef Strauß

Stoiber-Ziehvater Franz Josef Strauß

Als Franz Josef Strauß 1978 Ministerpräsident des Freistaates wird, macht er seinen Ziehsohn zum CSU-Generalsekretär. Stoiber dient ihm bedingungslos. Seine verbalen Angriffe sind scharf und gefürchtet. Politische Gegner verpassen ihm deshalb den Beinamen "das blonde Fallbeil".

Strauß ist 1980 Kanzlerkandidat der Union. Die Union wird stärkste Kraft, aber die sozialliberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) verteidigt ihre Mehrheit bei der Bundestagswahl. Strauß bleibt in München. 1982 beruft er Stoiber zum Staatssekretär und Leiter der Staatskanzlei und macht ihn damit zum Mitglied der bayerischen Staatsregierung. 1988 stirbt Strauß unerwartet.

"Laptop und Lederhose"

Unter dem neuen bayerischen Ministerpräsidenten Max Streibl wird Stoiber Innenminister. Er macht Stimmung für eine Verschärfung des Asylrechts und gegen eine "multinationale Gesellschaft". Als Streibl wegen der Amigo-Affäre um Korruptionsvorwürfe gegen CSU-Politiker zurücktreten muss, setzt sich Stoiber im Machtkampf um die Nachfolge gegen Theo Waigel durch. 1993 zieht er als Ministerpräsident in die Staatskanzlei ein, 1999 übernimmt er von Waigel den Parteivorsitz.

Stoiber reformiert Bildung und Verwaltung, vereinigt Fortschritt und Tradition. Dafür steht der Slogan "Laptop und Lederhose". Er verkündet Hightech-Offensiven und wird zunehmend mit einem Wechsel in die Bundespolitik in Verbindung gebracht. Nach seiner gescheiterten Kanzlerkandidatur 2002 bleibt Stoiber in Bayern. Bei der Landtagswahl 2003 fährt die CSU einen fulminanten Sieg ein und kann mit Zwei-Drittel-Mehrheit regieren.

2005 gibt es vorgezogene Neuwahlen im Bund. CDU-Chefin Merkel wird Kanzlerkandidatin. Stoiber soll nach dem knappen Wahlsieg der Union Superminister für Wirtschaft und Technologie werden. Doch er scheut das Ministeramt in der Großen Koalition und bleibt letztlich in München.

Nach seinem Verzicht beginnt zu Hause in Bayern Stoibers politischer Abstieg. Die Fürther CSU-Landrätin und Stoiber-Kritikerin Gabriele Pauli gibt dem Unmut über Stoibers Politik- und Führungsstil ein medienwirksames Gesicht. 2007 tritt Stoiber als bayerischer Ministerpräsident und CSU-Parteivorsitzender zurück.

Autor des Hörfunkbeitrags: Wolfram Stahl
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 28. Sepember 2021 an den Geburtstag des CSU-Politikers Edmund Stoiber. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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