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Symbolbild: Mann eingefroren.

12. Januar 1967 - Der Amerikaner James Bedford wird tiefgefroren

Stand: 04.01.2022, 18:01 Uhr

Nachdem sein Herz aufgehört hat zu schlagen, wird der amerikanische Psychologieprofessor James Bedford auf dem Sterbebett eingefroren. Sein Leichnam ruht bei minus 196 Grad Celsius in einer Metallkapsel, um später - bei besseren Therapiemöglichkeiten - wieder aufgetaut zu werden.

Bedford ist 73 Jahre alt, als er am 12. Januar 1967 einem Nierentumor mit Metastasen in der Lunge erliegt. Danach muss er unverzüglich tiefgekühlt werden. Dazu ersetzen die drei Ärzte Robert Prehoda, Dante Brunol und Robert Nelson Bedfords Blut nach und nach durch Frostschutzmittel.

In der Gefrierlösung enthalten sind Stoffe, die die Bildung von Eiskristallen verhindern, denn die würden sonst das Gewebe irreversibel schädigen.

Kryokonservierung von Prof. Bedford (am 12.01.1967)

WDR Zeitzeichen 12.01.2022 14:50 Min. Verfügbar bis 13.01.2099 WDR 5


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Eiskalte Sciene-Fiction

Als Erfinder der Kryostase, der umkehrbaren Konservierung von Organismen bei Kälte, gilt der Amerikaner Robert C.W. Ettinger, der seit 2011 im Tank Nummer 106 des Cryonic Institute in Michigan ruht.

Als Robert Ettinger zwölf Jahre alt ist, liest er 1931 die Science-Fiction-Geschichte des Professor Jameson, der Millionen Jahre tiefgekühlt im Orbit kreist, bis ihn Außerirdische wieder zum Leben erwecken.

"Die Aussicht auf Unsterblichkeit"

Ettinger wird Physiklehrer und sammelt über Jahrzehnte alle Erkenntnisse der Medizin, Biologie und Physik, die seine Idee von der Kryostase nähren. 1962 veröffentlicht er sein Buch "The Prospect of Immortality - Die Aussicht auf Unsterblichkeit".

Das Manifest der Kryonik beginnt mit dem Satz: "Die meisten der von uns Lebenden haben die Chance auf persönliche, physikalische Unsterblichkeit." 1976 gründet er in einem Vorort von Detroit das Cryonics Institute.

Beinahe ewige Ruhe bei minus 196 Grad Celsius

Mit dem Fall James Bedford verlässt die Wissenschaft der Kryonik die Welt der Science-Fiction-Heftchen. Zum ersten Mal wird die kryonische Suspension, was so viel bedeutet wie Aufschub durch Kühlung, real umgesetzt.

Die Idee: Ähnlich wie bei einem Winterschlaf ruhen die menschlichen Zellen in flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsius, um später - aufgetaut - in einer Zukunft weiterzuleben, in der zum Beispiel Krebs heilbar ist.

Fachwissenschaft zweifelt

Der Biologe und Kryospezialist Professor Johannes Schenkel hat erhebliche Zweifel, dass all das irgendwann funktioniert. Schenkel ist Vorsitzender der "Gemeinschaft Deutscher Kryobanken", in denen von Pflanzenteilen bis hin zu wenige Zellen großen Embryonen alles tiefgekühlt gelagert wird, was auf diese Weise konservierbar ist.

Frostschutzmittel gegen Eiskristalle

Das Problem der Kryonik liegt in der Beschaffenheit unserer Körper, die viel Wasser enthalten. Wasser bildet beim Frieren Kristalle, die die Körperzellen zerstören. Neben dem Blut müssten deshalb vor dem Tiefkühlen auch sämtliche weiteren Flüssigkeiten im Gewebe durch eine Gefrierschutzlösung ersetzt werden.

Doch selbst wenn es funktionieren würde, für den Biologen Johannes Schenkel käme eine Kryokonservierung persönlich nicht infrage:

"Nein, wir haben als Menschen, als Lebewesen generell unsere Lebensspanne und die ist eines Tages rum." Professor Johannes Schenkel

Autorin des Hörfunkbeitrags: Daniela Wakonigg
Redaktion: Christoph Tiegel und Gesa Rünker

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 12. Januar 2022 an die Einfrierung James Bedfords. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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