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Stich zeigt ein Porträt des französischen Königs Philipp IV im Profil nach links schauend

22. März 1312 - Aufhebung des Templerordens

Stand: 16.03.2022, 09:45 Uhr

Die legendären Tempelritter leben auch 710 Jahre nach der Auflösung weiter, zum Beispiel in beliebten Computerspielen. Die Mythen werden auch durch ihr spektakuläres Ende befeuert.

Auflösung des Templerordens (am 22.03.1312)

WDR Zeitzeichen 22.03.2022 14:07 Min. Verfügbar bis 21.03.2032 WDR 5


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In Computerspielen wie dem millionenfach verkauften Assassin’s Creed II, in Romanen und Filmen sind die Templer präsent. Es sind Geschichten von Macht, Verschwörung, Ausschweifung und sagenhaften Reichtümern - die selten etwas mit der Realität zu tun haben. Geburtsstunde des Mythos ist der gewaltsame Untergang der Templer. Er gehört zu den spektakulärsten Ereignissen des Mittelalters. Eine Kette von Gewalt, Verrat und Intrige. Die Historie des Templerordens beginnt um 1120, etwa 20 Jahre nach dem Ende des ersten Kreuzzugs. Die Ritter sind heimgekehrt und nun sollen die Templer als Elitetruppe im Dienst der Kirche das Land verteidigen und Pilger auf dem Weg nach Jerusalem schützen.

Der Orden wächst

Der Orden der Tempelritter vereint zwei bislang getrennte Stände: Ritter und Mönche. König Balduin II. von Jerusalem schenkt dem Orden Teile seines Palastes auf dem Tempelberg. Daher der Name Tempelritter. Schon nach wenigen Jahren zählt die Gemeinschaft 15.000 Mitglieder. Sie verfügt über ein Netzwerk von 9.000 Besitzungen, darunter viele Schenkungen von Menschen, die in den Orden eintreten oder ihre Seele retten wollen. Die meisten Templer-Ländereien liegen in Frankreich und England.

Von Portugal bis Polen trifft man auf die Ritter in den weißen Mänteln mit dem roten Kreuz. Ihre Erträge dienen nur einem Zweck: dem Kampf um das Heilige Land. Sie verfügen auch über das größte stehende Heer im Abendland. Aber die Templer können das Heilige Land auf Dauer nicht sichern. Mit der Stadt Akkon fällt 1291 auch der letzte Stützpunkt in die Hände der Muslime. Der Orden verlegt sein Hauptquartier nach Zypern.

Philip, der Schöne, wird zum Rächer

Der französische König Philip IV., genannt der Schöne, neidet dem Orden seinen Besitz. Zudem hat er selbst Schulden bei den Templern und ihm missfällt das unabhängige Vorgehen der Templer, die dem Papst unterstehen. Als sich die Gerüchte über Ausschweifungen der Mönchsritter häufen, rächt sich Philip IV.: Er lässt alle Templer in Frankreich am selben Tag verhaften, am Freitag, dem 13. Oktober 1307. Seit diesem Jahr gilt Freitag, der 13. als Unglückstag.

Es folgt ein Inquisitionsprozess, bei dem die Templer keine Chance haben. Zudem dürfte eigentlich nur der Papst den Tempelrittern den Prozess machen. Obwohl der in Avignon residierende Papst Clemens V. die Angeklagten für unschuldig hält, löst er aus Angst vor dem König am 22. März 1312 den Templerorden offiziell auf.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Maren Gottschalk
Redaktion: Matti Hesse

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 22. März 2022 an die Aufhebung des Templerordens. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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