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SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann während seines Prozesses

11.05.1960: Israelische Mossad-Agenten entführen Adolf Eichmann

Ein Mann, der die Logistik des Todes organisiert – nach Jahrzehnten der Flucht wird Adolf Eichmann in Argentinien entführt und in Israel vor Gericht gestellt.


In diesem Zeitzeichen erzählt Ulli Schäfer:

  • warum Adolf Eichmann als einer der Hauptorganisatoren des Holocausts in die Geschichte eingeht,
  • wie er nach dem Krieg zunächst in Deutschland und später in Argentinien untertaucht,
  • wieso Agenten einem ersten Tipp über Eichmanns Aufenthaltsort nicht glauben,
  • und wie seine Entführung durch den Mossad 1960 zu einem der spektakulärsten Geheimdiensteinsätze der Geschichte wird.

Während des Prozesses, der 1961 beginnt, sitzt er in einem Glaskasten: Adolf Eichmann, der Hauptverantwortliche für die logistische Umsetzung der "Endlösung" – der planmäßigen Vernichtung von sechs Millionen Juden.

Nach dem Krieg flieht er nach Argentinien, wo er unter dem Namen Ricardo Klement lebt – unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Aber seine Identität wird aufgedeckt. Durch den deutschen Staatsanwalt Fritz Bauer. Der israelische Geheimdienst Mossad schaltet sich ein und plant eine riskante Entführung: Nach monatelanger Observation gelingt es 1960 schließlich, Eichmann zu fassen und nach Israel zu bringen, wo er sich für seine Verbrechen verantworten muss und zum Tode verurteilt wird.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und unsere Interviewpartnerin:

  • Sybille Steinbacher, Historikerin und Direktorin des Fritz Bauer Instituts
  • Frank Bajohr und Sybille Steinbacher: Eichmann und der Holocaust. Ein Überblick, Berlin 2023.
  • Bettina Stangneth: Eichmann vor Jerusalem: Das unbehelligte Leben eines Massenmörders, Zürich 2011.

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Ulli Schäfer
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse