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Goldrausch in Alaska

16. August 1896 - Goldfund im Yukon-Territorium

Stand: 02.08.2021, 13:23 Uhr

Am Anfang steht ein kleiner Klumpen Gold. Ein Sensationsfund, der den größten Goldrausch aller Zeiten auslöst - und Tausende auf der Suche nach dem Glück das Leben kostet.

Beginn des Goldrauschs am Yukon (am 16.08.1896)

WDR Zeitzeichen 16.08.2021 14:34 Min. Verfügbar bis 17.08.2099 WDR 5


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"Gold! Gold!", schreien die Zeitungsjungen in Seattle an diesem Sommermorgen des Jahres 1897. Es ist eine Sensation: Am Klondike River, einem Nebenfluss des Yukon hoch oben im Nordwesten, haben Schatzsucher Gold gefunden. Jetzt kehren sie mit dem Dampfschiff aus der Ödnis zurück in die Zivilisation, mit prall gefüllten Taschen und bestaunt von den Tausenden am Kai. Viele von ihnen werden sich noch am selben Tag aufmachen, die ersten von mehr als 100.000 Menschen auf der Suche nach Gold und Glück - der "Beginn einer der absurdesten Völkerwanderungen der Geschichte", so ein Chronist.

George Washington Carmack heißt der Mann, der den großen Goldrausch auslöst. Seit Jahren sucht er dort oben nach Gold, wie so viele andere Abenteurer. Bis dahin hat er nur Flitter gefunden - aber am 16. August 1896 soll er einen daumengroßen Brocken aus dem Rabbit Creek gefischt haben. Die Nachricht macht schnell die Runde, viele Glücksucher aus der Region strömen an den Klondike - und werden über Nacht reich.

Von der "Klondizitis" befallen

Noch sind sie unter sich: Es dauert fast ein Jahr, bis die Nachricht mit dem Dampfschiff den Weg in den Süden findet, weil es keine Telegrafenverbindungen gibt. Aber dann bricht die "Klondizitis" aus: Die USA stecken mitten in einer schweren Wirtschaftskrise, viele Menschen haben Besitz und Job verloren. Jetzt lassen sie alles zurück und schließen sich dem großen Treck nach Norden an: Farmer und Fabrikarbeiter, Buchhalter und Barbiere und ein junger Mann namens Jack London, der seine Erlebnisse in "Ruf der Wildnis" verarbeitet.

Todesfalle Chilkoot-Pass

Die wenigsten "Stampeder" ahnen, worauf sie sich einlassen: Der Weg zu den Goldadern am Klondike führt von Seattle oder Vancouver nach Norden, dann übers Gebirge und den Yukon-River stromabwärts. Hunderte Kilometer durch Eis und Schnee, die sie mit klapprigen Mulis und lecken Kanus bewältigen wollen.

Besonders gefürchtet ist der steile Chilkoot-Pass an der kanadischen Grenze, über den sich die Massen quälen müssen - oft Dutzende Male, weil sie eine Tonne Proviant für ein Jahr nachweisen müssen und den nur in Etappen auf die andere Seite schaffen. Tausende sterben oder kehren um.

Carmack stirbt als reicher Mann

Andere überleben die monatelangen Strapazen und landen in der Goldgräber-Stadt Dawson City. Aber sie kommen zu spät: Die Claims sind längst abgesteckt und bald geplündert. Drei Jahre nach dem Sensationsfund ist der Boom schon wieder vorbei, die Schatzsucher ziehen weiter nach Nome, wo neue Goldfunde gemeldet werden.

Auch George Carmack verlässt die Gegend. In Seattle investiert er seinen Gewinn in Grundstücke und stirbt 1922, reich und berühmt. Erst viel später finden Forscher heraus, dass sein Schwager den Nugget gefunden hat - ein Angehöriger der Tagish First Nation, der wegen rassistischer Gesetze den Claim nicht abstecken darf. Ein Glückstreffer, der Carmack verwehrt bleibt, obwohl er bis zu seinem Lebensende danach sucht.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Almut Finck
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 16. August 2021 an den Goldfund im Yukon-Territorium. Das "ZeitZeichen" gibt es auch als Podcast.

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