Sie seien faul, nur am Handy und interessierten sich nicht für Politik: Vorurteile über junge Menschen gibt es viele. Wie die Realität aussieht, hat die alle fünf Jahre erscheinende Shell-Jugendstudie untersucht. Das Ergebnis: Jugendliche nehmen die Herausforderungen und Krisen der Welt zwar besorgt wahr, aber eben auch pragmatisch und optimistisch zukunftsgewandt.
Erstmals sind demnach mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) politisch interessiert, 2002 waren es gerade mal ein Drittel. Sie stehen positiv zu Staat und Gesellschaft und sehen große Zukunftschancen. 81 Prozent der Jugendlichen haben Angst vor einem Krieg in Europa, auch die Sorge um die wirtschaftliche Lage beschäftigt viele. Themen wie Klimawandel und Umweltverschmutzung sind für viele noch immer wichtig.
Aber nicht alle Jugendliche sind gleich. Unterschiede gibt es etwa zwischen Ost und West. So haben Jugendliche in Ostdeutschland der Studie zufolge bei vielen Themen oft eine deutlich ausgeprägtere Angst. Sie gehörten häufiger zu denen, die die Forscher als "verdrossen" bezeichnen. Auch nach Geschlecht zeigten sich Unterschiede. Der Anteil junger Männer, die sich politisch "eher rechts" verorten ist demnach seit 2019 gestiegen. Bei jungen Frauen ist diese Entwicklung nicht zu sehen.
Wie erleben Sie die Jugend? Ist sie besser als gedacht – oder sorgen sie sich? Fühlen Sie sich als junger Mensch abgebildet? Wie kann man zwischen den Generationen gut zusammenleben?
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Gast: Ingo Leven, Co-Autor der Shell-Studie
Redaktion: Jonas Klüter und Lars Schweinhage