Bei ihrer Arbeit in der Gedenk- und Bildungsstätte 'Haus der Wannsee-Konferenz' hat Gryglewski die Erfahrung gemacht, dass sich Jugendliche unterschiedlichster Herkunft empathisch für die Geschichte der Judenverfolgung interessieren. Vorausgesetzt, man vermittelt ihnen nicht von vorne herein das Gefühl, dass sie dem Thema nicht gewachsen sind. Gewiss müsse man z.B. mitbedenken, dass palästinensische Jugendliche eine Verbindung zu den Fluchterfahrungen ihrer eigenen Familie ziehen können. Aber eins gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, so Gryglewski im Politikum-Gespräch zum WDR 5 Thementag "Auschwitz und ich": Das Gedenken darf nicht als Distinktionsmerkmal dienen - nach dem Motto "Wir Deutschen beherrschen die Disziplin viel besser als andere". Vielmehr sei das Wichtigste, die vielfältige Herkunft von Schülern gerade nicht als Problem zu begreifen.
Redaktion: Morten Kansteiner