Osterwanderung auf dem Kreuzweg der Halde Haniel

Die Halde Haniel liegt genau auf der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen und ist eine der höchsten Bergehalden des Ruhrgebiets. Aufgeschüttet wurde sie einst durch Abraum der benachbarten Zeche "Prosper-Haniel", die Ende 2018 schlagzeilenträchtig als letzte Zeche Deutschlands ihren Betrieb eingestellt hat.

Oster-Wanderung auf dem Kreuzweg der Halde Haniel

Bergbau und Kirche als Einheit. Viele Bergleute waren sehr gläubig, bot die Religion doch oft Halt bei ihrer gefährlichen Arbeit unter Tage. An dieser Station ist ein Gleitbogenausbau dargestellt – ein Streckenausbau aus Stahl, der durch seine Halbkreis-Form eine besondere Stabilität bietet.

Eine Wanderung auf den Gipfel der Halde lohnt sich – nicht nur, weil ein toller Ausblick lockt. Der Kreuzweg mit seinen insgesamt 15 Stationen bringt Religion, Bergbau, Kunst und Natur auf ganz eigene Weise zusammen.

Michael Sagenschneider vom "Verein zum Erhalt des Kreuzweges" hat selbst über vier Jahrzehnte im Bergwerk nebenan gearbeitet. Mit Familie und Dackel Ludwig wandert er auch heute noch oft und gern auf den Haldengipfel.

Der Kreuzweg erzählt die Leidensgeschichte Jesu, gleichzeitig ist er auch eine Art Bergbau-Lehrpfad. An jeder Station findet sich eine Tafel mit den Motiven der Passionsgeschichte. Diese sind umrahmt von Holzständern, die ein Fördergerüst symbolisieren. Daneben findet sich jeweils ein Arbeitsgerät aus dem Bergbau – hier ein Teufkübel, also ein Gefäß, mit dem anfallendes Gestein beim Teufen (Herstellen) eines Schachtes gehoben wurde.

Es geht (anfangs nur leicht, später ziemlich steil) bergauf – insgesamt gilt es 160 Höhenmeter (bis zum Haldenplateau) zu überwinden.

Der Weg windet sich in Serpentinen die Halde hinauf – zwischen blühenden Bäumen und Sträuchern.

Bergbau und Kirche als Einheit. Viele Bergleute waren sehr gläubig, bot die Religion doch oft Halt bei ihrer gefährlichen Arbeit unter Tage. An dieser Station ist ein Gleitbogenausbau dargestellt – ein Streckenausbau aus Stahl, der durch seine Halbkreis-Form eine besondere Stabilität bietet.

Durch die Bäume kann man immer wieder die benachbarte Zeche Prosper Haniel sehen. Sämtliche Arbeitsgeräte auf dem Kreuzweg stammen aus dem 2018 stillgelegten Bergwerk.

Ein Tonnenwagen aus schwerem Eisen. Mit ihm wurde unter Tage die Kohle transportiert.

An diesen Seilscheiben wurde einst ein Seil im Schacht heruntergelassen, um beispielsweise Förderkörbe hochzuziehen. An jedem Bergbaugerät findet sich auch ein Zitat von berühmten Persönlichkeiten – wie hier von Papst Johannes Paul II., als er im Mai 1987 das Bergwerk Prosper-Haniel besuchte.

Dieser Fahrungswagen brachte einst die Bergleute unter Tage an ihren Arbeitsplatz. Wer will, kann hinein klettern und sich ein Bild davon machen, wie eng es in den Waggons war.

An dieser Station wird demonstriert, wie die Bergleute einst mit dem Abbauhammer gearbeitet haben. Mit dem druckluftbetriebenen Werkzeug wurde die Kohle aus dem Stoß (der Wand) herausgebrochen.

Der Baumbewuchs wird spärlicher, das Haldenplateau ist fast erreicht.

Auf dem Plateau thront ein riesiges Kreuz aus Grubenholz, gefertigt 1987 anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. Am Kreuz befindet sich ein Förderwagen, der zum Altartisch umgestaltet wurde. Links daneben ein Denkmal aus Stein, der an verunglückte Bergleute erinnert.

Der Kreuzweg endet auf dem Plateau. Von hier kann man allerdings noch ein weiteres Stück nach oben klettern. Vom Haldengipfel, 190 Meter über NN, hat man einen atemberaubenden Blick auf das Ruhrgebiet.

Stand: 15.04.2025, 14:06 Uhr