Animal Farm

ARD-Opernabend

Alexander Raskatov - Animal Farm

Alexander Raskatovs Oper nach George Orwells Roman "Animal Farm" an der Wiener Staatsoper

Das Konzert steht für 30 Tage zum Nachhören bereit.

Die Revolution frisst ihre Kinder, auch wenn es Tiere sind. Und so entsteht unter den Vierbeinern nach dem erfolgreichen Aufstand gegen ihre Peiniger aus der Forderung der Gleichheit alsbald ein diktatorisches Regime - schlimmer noch als das der vertriebenen Menschen. Orwells Roman erschien 1945, gedacht als Parabel auf die Pervertierung der sozialistischen Ideen in der Sowjetunion.
Auch der 1953 in Moskau geborene Alexander Raskatov und seine Familie waren Repressionen und Verfolgungen ausgesetzt. Erst in den 1990er Jahren verließ der Komponist im Zuge der Perestroika seine Heimat und hat sich 2023 der Tierfabel angenommen, die auch viel mit seiner persönlichen Geschichte zu tun hat. Musikalisch bedient sich Alexander Raskatov einer vielschichtig avancierten, nervös zuckenden und durchaus auch von tierischen Assoziationen inspirierten Klangsprache, die umso tonalere und eingängigere Züge zeigt - gelegentlich sogar süßlich wird -, je mehr sich die Tiere den Menschen wieder annähern und zusehends grausamer werden. Eine bittere Pointe.

Alexander Raskatov
Animal Farm

Old Major: Gennady Bezzubenkov
Napoleon: Wolfgang Bankl
Snowball: Michael Gniffke
Squealer: Andrei Popov
Boxer: Stefan Astakhov
Benjamin / Pigetta: Karl Laquit
Minimus: Artem Krutko
Clover: Margaret Plummer
Muriel: Isabel Signoret
Blacky: Elena Vassilieva
Mollie: Holly Flack
Mr. Jones: Daniel Jenz
Mrs. Jones: Aurora Marthens
Mr. Pilkington: Clemens Unterreiner

Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Musikalische Leitung: Alexander Soddy

Aufnahme vom 2. März 2024 aus der Wiener Staatsoper

Redaktion: Richard Lorber und Martin Grunenberg (hr2 Kultur)