Wie jedes Jahr im Frühjahr und Herbst werden die Uhren umgestellt. Von der Normalzeit - auch als Winterzeit bezeichnet - auf die Sommerzeit. Doch wann wird umgestellt? In diesem Frühjahr fällt die Zeitumstellung auf den 30. März und die wichtigste Frage ist dabei wie so oft: Eine Stunde vor oder zurück?
Wird die Uhr vor- oder zurückgestellt?
Immer wieder sorgt die Zeitumstellung für Verwirrung - wann geht's mit dem Uhrzeiger nach vorne, wann zurück? Übrigens ist der Begriff "Zeitumstellung" falsch, weil die Zeit ja nicht umgestellt werden kann - sondern nur die Uhren. Der Klassiker aller Eselsbrücken: Zum Sommer werden die Gartenmöbel VOR die Tür, zum Winter ZURÜCK ins Haus gestellt.
Der wohl simpelste Merksatz kommt mit genau drei Ziffern aus: 2-3-2. Heißt: im Sommer von 2 auf 3 Uhr, im Winter wieder auf 2 Uhr.
Habe ich mehr oder weniger Schlaf?
Da die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden, fehlt in dieser Nacht eine Stunde. Das bedeutet in der Regel auch weniger Schlaf und eine Umstellung des Schlafrhythmus. Nicht jede Person kommt mit diesem Wechsel problemlos klar und braucht einige Tage zur Umgewöhnung.
Wer die Möglichkeit hat, der kann natürlich bereits einige Tage vor der Zeitumstellung anfangen, früher schlafen zu gehen. Zumindest sollte die Helligkeit dabei kein Problem darstellen.
Wird es früher oder später hell?
Mit dem Vorstellen der Zeit geht die Sonne entsprechend auch eine Stunde später auf. Somit geht sie auch eine Stunde später unter und es bleibt abends länger hell. Am Montag nach der Zeitumstellung verschieben sich der Sonnenaufgang von ungefähr sechs auf sieben Uhr und der Sonnenuntergang von ungefähr 19 auf 20 Uhr. Somit sollte die Sonne kein Problem beim frühen Einschlafen darstellen.
Seit wann stellen wir die Uhren eigentlich um?
Die Geschichte der Sommerzeit bzw. der Zeitumstellung ist ein längerer Prozess. Er begann bereits im 19. Jahrhundert mit der Vernetzung der verschiedenen europäischen Eisenbahn-Systeme. 1893 wurde in Deutschland die heutige normale mitteleuropäische Zeit eingeführt.
1916 gab es im Deutschen Kaiserreich den ersten Versuch, eine Sommerzeit einzuführen. 1919 wurde sie wieder abgeschafft und erst nach Kriegsbeginn 1939 im folgenden Sommer wieder eingeführt. Dies wurde damals wie heute mit einer höheren Produktivität begründet - für die damalige deutsche Rüstungswirtschaft ein entscheidener Faktor.
Nach dem Krieg wurde die Sommerzeit ab 1950 erneut abgeschafft. Doch aufgrund des Drucks der europäischen Nachbarländer und auch der Ölkrise 1973 wurde die Sommerzeit ein letztes Mal wieder eingeführt. Auch dabei erhoffte man sich eine bessere Energieeinsparung – was sich bis heute allerdings nicht bestätigte.
Unsere Quellen:
- WDR-Wetterredaktion
- Deutscher Wetterdienst
- Themenportal Europäische Geschichte