Ein Dach über dem Kopf und eine warme Mahlzeit: Das ist für viele wohnungslose Menschen in diesen Monaten schon eine große Hilfe. In Münster gibt es mehr als 1.100 Obdachlose. "Tendenz leider steigend - es werden nicht weniger, eher mehr", sagt der Leiter des "Hauses der Wohnungslosenhilfe" in Bahnhofsnähe, Thomas Mühlbauer.
In seiner Unterkunft kann er 80 obdachlosen Menschen Plätze anbieten, rund um die Uhr. 60 weitere stehen in einem kleinen Containerdorf etwas außerhalb der Stadt zur Verfügung. Bis Ende März sollen die Container in Betrieb bleiben.
Übernachtungsplätze stark nachgefragt
Alle Übernachtungsplätze sind bereits stark nachgefragt, obwohl es draußen noch nicht extrem kalt ist. Deshalb haben die Verantwortlichen an den Containern zusätzliches Personal eingestellt und die Öffnungszeiten geändert: Ins Containerdorf einziehen kann man schon um 13 Uhr statt erst am Abend.
Auch das Sozialamt der Stadt und andere Hilfsorganisationen bieten ihre Hilfe an. Für alleinstehende, obdachlose Frauen ist der "Sozialdienst katholischer Frauen" (SKF) zuständig.
Der SKF kann in seinen Räumlichkeiten ebenfalls obdachlose Frauen unterbringen und bestätigt, was Mühlbauer und sein Team beobachten. "Es sind so viele wie noch nie", heißt es vom SKF, "die Not ist groß."
Hilfe auch an Wochenenden und in den Abendstunden
Um die Menschen draußen aber überhaupt zu erreichen und ihnen proaktiv helfen zu können, suchen Mitarbeiter von Organisationen Straßen und Plätze auf. Dabei unterstützt in diesem Jahr erstmals ein Wetterschutzteam die Winternothilfe.
Das heißt: Junge angehende Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen wenden sich an Wochenenden und in den Abendstunden an die Betroffenen und bieten Hilfe und Beratung an. Die Johanniter machen das ebenfalls - mit Getränken und warmen Suppen, die ihre Beschäftigten mobil am Wochenende anbieten.