Die Forscherinnen und Forscher der Fachhochschule Südwestfalen haben Bodenproben genommen. Dabei kam in großen Teilen ein ph-Wert von unter 3 heraus. Das kommt dem Wert von Zitronensäure nahe und ist bedenklich.
Saurer Regen wirkt nach
Die Wissenschaftler nennen drei Ursachen für die Übersäuerung: Da ist zunächst saurer Regen, der durch Luftverschmutzung entsteht und vor allem in den 1980er Jahren in den Schlagzeilen war. Mittlerweile filtern Katalysatoren zwar viele Schadstoffe etwa aus Autos. Aber der saure Regen hat Spuren hinterlassen.
Die zweite Ursache liegt in den für Südwestfalen typischen Gesteinsschichten: Bei der Verwitterung entstehen saure Böden. Und dazu kommen noch die Fichtennadeln, die über viele Jahrzehnte auf die Flächen gerieselt sind, aber sehr langsam verrotten. Bei diesem Prozess entstehen organische Säuren.
Wichtige Waldbewohner fehlen
In der Summe ist der Waldboden so geschädigt, dass das Ökosystem nicht mehr wirklich funktioniert. Professor Harald Laser von der FH Südwestfalen nennt ein Beispiel: "Regenwürmer gibt es hier nicht mehr." Und die haben eigentlich eine wichtigen Job: Sie lockern den Waldboden.
Nach der Borkenkäferplage waren viele Waldflächen kahl. Dort werden nun neue Bäume gepflanzt. In den sauren Böden wachsen sie allerdings nicht gut, weil die nur schlecht Nährstoffe aufnehmen. Die Agrarwissenschaftler raten deswegen zur Waldkalkung, um quasi ein Gleichgewicht wiederherzustellen.
Quellen:
- Prof. Dr. Harald Laser, Fachbereich Agrarwissenschaft der Fachhochschule Südwestfalen
- WDR-Reporterin