Polizeitrupp auf der Straße

Kriminalitätsanstieg: "Soko Innenstadt" in Bielefeld nimmt Arbeit auf

Stand: 18.10.2024, 17:11 Uhr

Mehr Straftaten in der Bielefelder Innenstadt: Darum gibt es nun eine 13-köpfige Sonderkommission der Polizei in der City. Kommen auch Waffenverbotszonen und Videoüberwachung?

Von Portrait von Oliver KöhlerOliver Köhler (Bielefeld)

Drogenhandel, Raub und Körperverletzungen: In Bielefeld nehmen die Probleme zu. Die Polizei zeigt darum mehr Präsenz an bestimmten Orten und Plätzen in der Innenstadt. Zuvor waren die Beamten und Beamtinnen dort nur sporadisch im Einsatz. Jetzt sind sie jeden Tag da und das sogar mehrmals.

Polizeipräsidentin im WDR-Interview

Damit nicht genug: Die Bielefelder Polizei hat eine Waffenverbotszone für Plätze in der Innenstadt beantragt. Das sagte Polizeipräsidentin Sandra Müller-Steinhauer exklusiv dem WDR. Über diesen Antrag müsse jetzt das Land NRW entscheiden.

Auch eine Videoüberwachung werde geprüft, darüber könne die Polizei selbst entscheiden.

Szene unter Kontrolle bringen

"Wir wollen den Dealern und Kleinkriminellen ständig auf den Füßen stehen", sagt Soko-Leiter Lars Lorenz im WDR-Interview. Ziel sei es, Unruhe zu stiften und der Szene das Signal zu senden: "Die Polizei hat euch im Blick." Im ersten Schritt sollen mit dieser Strategie auswärtige Kriminelle davon abgehalten werden, überhaupt erst nach Bielefeld zu kommen.

Sicherheitsgefühl steigern

Die Polizei patrouilliert nun auch in Gruppenstärke mit vier bis sechs Personen durch die Fußgängerzonen, gut sichtbar in Uniform. "Es gibt zurzeit ein allgemeines Gefühl von Unsicherheit bei den Menschen", stellt Soko-Leiter Lorenz fest.

Zwei Polizisten kontrollieren einen Passanten

Kontrollen an kritischen Punkten für besseres Sicherheitsgefühl.

Allein durch die permanente Anwesenheit seiner Teams in der Innenstadt erhofft er sich positive Effekte: Ihm sei klar, dass dadurch die Stadt nicht automatisch sicherer werde, aber die Polizei nehme die Gefühle der Bürger ernst.

Experten zusammengezogen

Alle Mitglieder der "Soko Innenstadt" haben sich freiwillig für diesen Dienst gemeldet. Es sind Experten aus unterschiedlichen Kommissariaten und Fachbereichen. Die Kompetenzen aus den Bereichen Rauschgift, Raub, Gewalt oder Ausländerrecht werden so gebündelt.

Hinzu kommen "Hintergrundermittler" der Kripo. Sie analysieren die auf der Straße gewonnenen Erkenntnisse, um so ein aktuelles Lagebild für Bielefeld zu erstellen. Das Ziel der Truppe um Lars Lorenz: "Wir wollen wissen, wer wann wo mit wem zusammen ist und Straftaten vorbereitet oder begeht."

Wichtiger erster Schritt

Das sei die Grundvoraussetzung, um weitergehende gezielte Maßnahmen zu ergreifen, beispielsweise Haftbefehle zu erwirken. Nur so könnten bestimmte Szenepersonen aus dem Verkehr gezogen werden, sagt der SoKo-Leiter.

Kriminalitätsanstieg: "Soko Innenstadt" in Bielefeld nimmt Arbeit auf

00:42 Min. Verfügbar bis 18.10.2025


Unsere Quellen:

  • Polizei Bielefeld
  • WDR-Reporter vor Ort