Nach Tod des 20-Jährigen: Privater Sicherheitsdienst in Bad Oeynhausen

Stand: 03.08.2024, 16:07 Uhr

Nach dem Tod eines 20-Jährigen vor vier Wochen setzt die Stadt Bad Oeynhausen setzt jetzt einen privaten Sicherheitsdienst in der Stadt ein. Die Maßnahme gilt zunächst für vier Wochen.

Von Markus Rinke & Sarah Schröer López

Vor allem an Wochenenden und in den Abendstunden ist es laut rund um die Herforder Straße in Bad Oeynhausen. Mitten in der Innenstadt treffen sich Menschen, trinken und pöbeln. Auch wildes Pinkeln sei ein Problem, erklärt ein Stadtsprecher.

Security abends unterwegs

Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes wurden deshalb geschult und sollen in der Stadt vor allem dann für Ruhe sorgen, wenn die Unruhestifter da sind. Die Einsatzzeiten seien sehr flexibel, verspricht ein Stadtsprecher.

An diesem Wochenende ist der Sicherheitsdienst zum ersten Mal im Einsatz. Im Kurpark findet das sogenannte Parklichter-Wochenende statt - ein mehrtägiges Event mit Live-Musik und Feuerwerk.

Gedenken an den getöteten 20-Jährigen

Eine Situation wie vor vier Wochen solle sich nicht wiederholen, betonte Bökenkröger. Er bezog sich dabei auf den Tod eines 20-Jährigen, der nach einer Abitur-Feier im Kurpark unterwegs war, wo er angegriffen wurde. Er starb wenige Tage später an seinen Verletzungen. Danach gab es in Bad Oeynhausen eine große Debatte über die Sicherheit in der Stadt.

Die ist auch Thema beim Parklichter-Wochenende im Kurpark. Der 20-Jährige war im Juni hier angegriffen worden. Besucher sagten unserem WDR-Reporter vor Ort, dass der Vorfall und das Thema Sicherheit immer noch präsent seien, aber dass sie auch nach vorne gucken wollen. Viele berichteten von einem hohen Sicherheitsgefühl während der Veranstaltung, bei der neben dem privaten Sicherheitsdienst auch die Polizei und das Ordnungsamt unterwegs sind.

Einsatz zunächst für vier Wochen

In den nächsten vier Wochen soll der Sicherheitsdienst die Streifen von Polizei und Ordnungsamt weiter ergänzen. Wie viel der Einsatz kostet, teilt die Stadt nicht mit. Dann wird geprüft, ob und wie viel der Einsatz gebracht hat. Gleichzeitig will der Bürgermeister vom Stadtrat prüfen lassen, ob zwei zusätzliche Stellen im Ordnungsamt geschaffen werden. Das Thema soll in der nächsten Sitzung im September auf die Tagesordnung.

Sicherheitsdienste in Innenstädten kein Einzelfall

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Sicherheitsdienste in Städten im Einsatz sind. So wird der Kurpark in Bad Oeynhausen im Auftrag des Staatsbads überwacht. In Paderborn wurde bereits vor mehr als 25 Jahren das "Büro für Ordnung, Schutz und Sicherheit" gegründet, um für mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsbehörde zu sorgen.

Zusätzlich wird auch von Mai bis September ein Unternehmen beauftragt. Vor allem Feiertags und an Wochenenden unterstützt es die Behörde. Die Stadt Paderborn habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, sagt eine Sprecherin.

Und in Dortmund ist im vergangenen Herbst ein Wachdienst gegen aggressive Bettler vorgegangen. Auftraggeber war dort aber nicht die Stadt, sondern mehrere Gastronomen.

Unsere Quellen: