Die Pläne für einen Radschnellweg in Ostwestfalen-Lippe sind am Freitag einen kleinen Schritt voran gekommen. Mehrere Kommunen haben Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) in Rheda-Wiedenbrück eine Machbarkeitsstudie dazu übergeben.
Geplant wird der Radschnellweg schon seit vielen Jahren. Ein Teil soll von Minden bis Herford führen. Daran schließt sich ein weiterer Teil über Bielefeld und Gütersloh bis nach Rheda-Wiedenbrück an. Ziel ist es, die Reisezeit auf dem Rad stark zu verkürzen, so dass man auf's Auto verzichtet.
Kommunen haben mögliche Trassen gesucht und Machbarkeit geprüft
Doch so einfach umzusetzen wie normale Radwege ist ein Radschnellweg nicht. Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit müssen genau geprüft werden. Das haben Herford, Bielefeld, Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück jetzt getan.
Zusammen mit Verbänden wie dem ADFC und dem VCD wurde geschaut, wie eine mögliche Trasse mit den Radwegeplänen der Kommunen zusammenpasst. Auch mehrere hundert Bürger wurden befragt.
Die Machbarkeitsstudie prognostiziert auch, dass auf den Teilstücken des Radschnellwegs mehr als 2.000 Radfahrende pro Tag unterwegs sein werden. Ein Gutachter bescheinigt ebenso die Wirtschaftlichkeit. Minister Krischer bedankte sich für die Studie. Man werde nun alles prüfen. Dann kann die genaue Route geplant werden.
Vier Meter breit, kreuzungsfrei und beleuchtet
Radschnellwege sollen wenigstens vier Meter breit und unter anderem, wenn es geht, kreuzungsfrei sein. Auch sollen die Strecken möglichst eine Beleuchtung haben und im Winter geräumt werden.
Seit 2013 gibt es Pläne, sieben Radschnellwege in NRW zu bauen; mit mehr als 275 Kilometer Länge. So sollte der Radschnellweg RS1 über 100 Kilometer lang werden. Bisher sind nur rund 20 Kilometer fertig.
Recherchen des WDR ergaben auch, dass zwischen 2017 und 2023 vom Verkehrsministerium rund 87 Millionen Euro für die Strecken bereit gestellt wurden. Abgerufen wurden aber nur drei Millionen.
Krischer will Realisierung beschleunigen
"Man ist sehr euphorisch vor zehn Jahren gestartet", erklärte dazu Verkehrsminister Krischer, der seit 2022 im Amt ist. Dann seien die Bemühungen "erlahmt". Aber: "Wir haben uns vorgenommen, die Realisierungsprozesse zu beschleunigen. Wir werden in den nächsten Jahren eine Reihe von Abschnitten in den Bau geben."
Unsere Quellen:
- Stadt Rheda-Wiedenbrück
- Verkehrsminister Oliver Krischer
- WDR Recherchen