Hermannsdenkmal wird inspiziert, repariert und geputzt | Kurzvideo
00:27 Min.. Verfügbar bis 30.04.2027.
Zum 150. Geburtstag: Inspektion am Hermannsdenkmal
Stand: 30.04.2025, 15:06 Uhr
Das Hermannsdenkmal wurde heute mit einem Hubsteiger in rund 50 Metern kontrolliert und inspiziert. So will der Landesverband Lippe den Hermann für seinen 150. Geburtstag herausputzen.
Von Julia Thies
Einmal dem Hermann in die Augen schauen. Für Andreas Prange vom Landesverband Lippe ist das ein Jahreshighlight – auch wenn er die jährliche Sichtkontrolle schon seit 15 Jahren macht: "Bei so schönem Wetter wie heute genieße ich das schon. So nah kommt man dem Hermann ja sonst nicht. Nach 150 Jahren kann schon mal das eine oder andere saniert oder repariert werden."
Blitzeinschlag sichtbar

Andreas Prange ist für das Erscheinungsbild des Hermanns zuständig.
Andreas Prange achtet bei der Kontrolle heute auf augenscheinliche Beschädigungen, zum Beispiel, ob sich Bolzen oder Schrauben lösen. Er startet im Gesicht: An den Augen kann er nichts feststellen. Weiter geht der Blick zur Nase – hier räumt Andreas Prange erst einmal mit einem Mythos auf: "Die Lipper erzählen gerne Geschichten, um das Ganze interessant zu halten. Zum Beispiel gibt es nach wie vor den Mythos, dass aus der Nase des Hermanns Kinder herausgefallen sein sollen."
An der Nase des Hermanns angekommen wird klar, hier passt maximal eine Faust rein. Andreas Prange nutzt die Chance und fasst die Nase an: "Das bringt Glück." Neben der Nase hat der Hermann einen schwarzen Punkt im Gesicht. Hier ist mal ein Blitz eingeschlagen. Und an einem der Nasenflügel ist ein Loch. "Das Loch wurde schon einmal ausgebessert, da fehlt jetzt eigentlich nur noch das Piercing“, scherzt Andreas Prange.
Teile dürfen nicht herunterfallen
Solche Auffälligkeiten stören heute aber nicht. Der Landesverband Lippe kontrolliert, dass keine Teile vom Denkmal herunterfallen und Besucherinnen und Besucher verletzten können. Zentimeter für Zentimeter inspiziert Andreas Prange das grünlich oxidierte Denkmal. Er prüft, ob die Schrauben festsitzen, wackelt an der Rüstungskette und fasst dem Hermann durch die wohlgeformten Löckchen. Alles sitzt – auch die Frisur.

Andreas Prange sucht das Hermannsdenkmal ab.
Das Hermannsdenkmal erinnert an die Schlacht im Teutoburger Wald im Jahr 9 n. Chr. zwischen den Germanen und Römern. Weil es Arminius („Hermann“) gelang, die germanischen Stämme zu einen, wurde er zu Beginn des 19. Jahrhundert eine Symbolfigur der nationalstaatlichen Einigungsbewegung. In Lippe ist es das Wahrzeichen und zieht jährlich rund 500.000 Besucherinnen und Besucher an.
150. Geburtstag im August
Andreas Prange ist fertig mit der Kontrolle der Vorderseite des Hermanns. Der Hubsteiger fährt zurück auf den Boden. Prange ist zufrieden und der Hermann startklar für seinen 150. Geburtstag. Die große Party steigt im August. Dann gibt es verschiedene Aktionen, zum Beispiel können sich Mutige dann vom Hermann abseilen und ihm so auch mal kurz in die Augen schauen und so nah kommen, wie Andreas Prange heute.
Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Landesverband Lippe
In luftiger Höhe: Hermannsdenkmal
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