Tempo 30

Laut hupend gegen Tempo 30: Anwohner leiden unter Protest in Antfeld

Stand: 04.03.2025, 06:00 Uhr

Pendler auf der B7 protestieren lautstark gegen Tempo 30. Sie akzeptieren die Lärmschutzmaßnahme nicht. Die Anwohner leiden mehr als vorher.

Von Dirk Hammel

,,Wo soll das noch hinführen, wenn das Schule macht?“, ist Ortsvorsteher Martin Aleff fünf Wochen nach der Einführung von Tempo 30 in Antfeld fassungslos. ,,Ich finde es nur armselig, dass man sich immer noch gegen die Vorgabe wehrt, die gesetzlich verankert ist. Und zwar durch Hupkonzerte, den Motor hochtourig durch den Ort zu fahren oder die Musikanlage im Auto so laut einzustellen, dass die Anwohner durch den neu erfundenen Lärm belastet werden.“

Online-Petition zur Rückkehr zu Tempo 50

Die Straße, um die es geht, ist die B7. Sie ist viel befahren zwischen Brilon und Meschede bzw. Olsberg. Hier sind viele Pendler unterwegs und die sind es, die sich mit der Geschwindigkeitsreduzierung aus Lärmschutzgründen nicht anfreunden können. Ihren Protest äußern sie durch Hupen vor jedem Haus oder sogar durchgängig auf der 900 Meter langen Tempo 30-Strecke. Egal, ob morgens um halb sechs im beginnenden Berufsverkehr oder abends um elf.

Auch laute Musik aus den vorbeifahrenden PKW oder absichtliche aufheulende Motoren sind zu hören. Selbst die Tempo 30 Schilder wurden besprüht. Außerdem gibt es eine Online-Petition zur Rückkehr zu Tempo 50, die bereits über 600 Menschen unterschrieben haben.

Stadt Olsberg hat Lärmaktionsplan umgesetzt

„Wir haben nur den Lärmaktionsplan für die B7-Anwohner in Antfeld umgesetzt, den uns ein unabhängiges Ingenieurbüro empfohlen hat“, sagt Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer und ist genau wie die Antfelder überrascht von der heftigen Reaktion der Pendler.

Die Anregung, den Lärm zu messen, kam aus dem Dorf. Und nach den Ergebnissen des Ingenieurbüros wollte die Stadt die Gesundheit der Anwohner schützen. Doch die Rechnung präsentieren die Pendler: Statt weniger Lärmbelastung haben die Anwohner jetzt noch mehr neuen Lärm auszuhalten.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • Initiator der Petition
  • Olsberger Bürgermeister

Über dieses Thema berichten wir am 04.03.2025 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen und im Radio auf WDR 2 in der Lokalzeit Südwestfalen.