Symbolbild: Kein Netz auf einem Smartphone

Zu teuer? Kein Internet für Geflüchtete in Menden

Stand: 30.09.2024, 15:32 Uhr

Wohncontainer für 70 Geflüchtete wurden ohne Internetleitung gebaut. Kritiker halten das für unmenschlich.

Von Fritz Sprengart

Ich habe hier kaum Empfang“, sagt Adel Sejeh und zeigt auf sein Handy. Dem 19-Jährigen bereitet das große Sorgen. Denn ohne Internet kann er keinen Videoanruf bei seiner Familie in Aleppo (Syrien) machen. „Ich will doch wissen, wie es ihnen geht“, sagt er. 

CDU fordert Nachbesserung

Ich kann das gut verstehen“, sagt Robin Kroll. Er sitzt für die CDU im Rat der Stadt Menden. Gerade Geflüchtete hätten ein großes Bedürfnis ihren Familien mitzuteilen, dass sie in Sicherheit seien, so der CDU-Stadtrat. „Hier am Geld zu sparen, kann ich nicht nachvollziehen.

Nachrüstung soll 30.000 Euro kosten

In der Stadtverwaltung Menden hat aktuell niemand Zeit für ein Interview. Die Kosten für einen Hausanschluss liegen aber laut Verwaltungsvorlage bei 30.000 Euro.

Zu viel, so die Verwaltung im Sozialausschuss. „Die Geflüchteten haben eben keine Lobby“, sagt Robin Kroll resigniert. Er hat der Verwaltung jetzt einen Prüfauftrag erteilt, um eine günstigere Lösung zu finden. Die Idee: mehrere mobile Hotspots. „Es muss ja nicht gleich Glasfaser sein“, sagt Kroll. 

Unsere Quellen:

  • Anfrage Stadt Menden
  • Interview mit Geflüchteten
  • Interview mit Stadtrat Robin Kroll

Über dieses Thema berichten wir auch am 30.09.2024 in der Lokalzeit Südwestfalen auf WDR2 um 16:30 Uhr und im WDR-Fernsehen um 19:30 Uhr.