Schlechte Nachrichten aus Lüdenscheid: Die Firma Gerhardi Kunststofftechnik hat Insolvenz angemeldet. Die rund 1500 Beschäftigten an den insgesamt 4 Standorten bangen jetzt um ihren Job.
Der Grund ist auch hier die Krise in der Automobilindustrie. Es seien große Aufträge ohne Grund storniert worden. An den Standorten in Lüdenscheid, Altena, Ibbenbüren und in den USA fertigt Gerhardi Produkte für die Automobilindustrie.
Laut IG Metall trifft die Nachricht über die Insolvenz die Beschäftigten sehr hart. Die Gewerkschaft werde mit aller Kraft versuchen das Traditionsunternehmen zu erhalten. Höchste Priorität habe der Erhalt der Arbeitsplätze. In den kommenden Tagen werden IG Metall und Betriebsrat über das weitere Vorgehen beraten.
Die Gewerkschaft will verhandeln, sagt IG Metall-Sprecher des Märkischen Kreises, Kevin Dewald. "Die oberste Priorität jetzt ist der Erhalt der Arbeitsplätze und das werden wir mit den Mitgliedern der IG Metall und den Betriebsräten diskutieren."
Im Gerhardi-Werk in Ibbenbüren gab es am Dienstag eine Betriebsversammlung. Fest steht bisher: Es gibt bereits einen Insolvenzverwalter und der versucht gerade, sich einen Überblick zu verschaffen.
Gerhardi unter Druck
Eine zentrale Frage wird sein, ob Gerhardi auf lange Sicht sanierungsfähig ist. Das Unternehmen stellt Kunststoffteile für Autos her, ist aber durch die Krise der Auto-Industrie schon seit dem Sommer wirtschaftlich massiv unter Druck. Zuletzt hatte Gerhardi in Ibbenbüren noch kräftig in seine Produktion investiert.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Interview mit Kevin Dewald, IG Metall MK
- dpa