In einem Interview mit der Lokalzeit Münsterland (WDR-Fernsehen) sagte Jugendamtsleiterin Sabine Trockel am Donnerstag: Einen Platz zu bekommen sei "nicht sicher." Mit Blick auf die Altersgruppen (über bzw. unter drei Jahren) ergänzte die Jugendamtsleiterin: "Über drei Jahre ist das immer noch wahrscheinlicher als unter drei Jahre."
"Uns fehlen neben Plätzen auch Fachkräfte"
Es komme auch sehr stark darauf an, wo Eltern einen Platz suchten und ob sie bereit seien, ihr Kind zu einer entfernteren Kita zu bringen. Das Grundproblem "Uns fehlen neben Plätzen auch Fachkräfte." Eltern müssten Abschied nehmen von dem Gedanken: "Mein Kind wird eins und ich kann wieder arbeiten gehen, weil ich zuverlässig meinen Rechtsanspruch erfüllt bekomme."
Eltern demonstieren für mehr Kita-Plätze
Diese Misere um fehlende Kitaplätze beschäftigt Eltern in Münster seit Monaten. An diesem Donnerstag protestierten rund 100 Mütter und Väter in der Innenstadt. In dem noch laufenden Verfahren zur Kitaplatzvergabe sind bislang noch rund 1.700 Kinder unversorgt. Viele Familien in Münster müssen davon ausgehen, dass ein Elternteil zu Hause bleibt oder die Großeltern aushelfen müssen.
Im Zweifel könnten die Eltern auch gegen die Stadt klagen. Rechtsanwalt Henning Schulte im Busch schätzt die Erfolgsaussichten gut ein. Er rät, zunächst das Nachrückerverfahren abzuwarten. Wer dann immer noch keinen Platz habe, solle mit Nachdruck beim Jugendamt auf seinem Recht bestehen und in letzter Konsequenz auch klagen. Spätestens im neuen Kita-Jahr sollten die Chancen auf einen Platz dann ganz gut sein.
Über dieses Thema berichten wir am 16. März in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen sowie in den Lokalzeit-Regionalnachrichten (WDR2)