Nach Brückensanierung in Arfeld leben Fußgänger gefährlich Lokalzeit Südwestfalen 16.04.2025 03:15 Min. Verfügbar bis 16.04.2027 WDR Von Mike Külpmann

Nach Brückensanierung in Arfeld leben Fußgänger gefährlich

Stand: 16.04.2025, 15:39 Uhr

Nach der Brückensanierung in Arfeld fehlt Platz für Fußgänger. Der Gehweg ist zu schmal und das kann brandgefährlich werden.

Von Mike Külpmann

Dabei hätte alles so schön sein können: Nach mehr als 40 Jahren wird ein etwa 300 Meter langer Straßenabschnitt vor dem Ort endlich saniert. Er führt über eine Brücke, die die beiden Teile von Arfeld bei Bad Berleburg verbindet. Wer von einem Teil zum anderen will, muss hier rüber – ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger.

Und genau da liegt das Problem. Denn den Fußgängern bleibt nur ein kleiner Streifen hinter der Leitplanke. Der ist zu schmal für Kinderwagen oder Rollstuhl. Wer hier nicht durchpasst, muss auf die Fahrbahn ausweichen. Dort ist allerdings Tempo 100 erlaubt – brandgefährlich für Fußgänger.

Brücke ist für Fußgänger gefährlich

Wer nicht klettern will, muss auf der Straße laufen. | Bildquelle: WDR

Und damit nicht genug: Um überhaupt auf den Brücken-Fußweg zu gelangen, müssen Fußgänger erst mal über die Leitplanke klettern. Und zu guter Letzt müssen sie auch noch über ein Stück unbefestigter Böschung.

"Wir hatten vorgeschlagen, dass endlich Tempo 50 auf dem kurzen Stück eingeführt wird. Dann hätte die Leitplanke wegfallen können und es wäre mehr Platz für Fußgänger da gewesen", beschwert sich Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims (CDU).

Bei der Sanierung im Vordergrund: das Auto

Doch dafür sah der Kreis Siegen-Wittgenstein keinen Grund. Er stellte die Brücke lediglich so wieder her, wie sie vor über 40 Jahren geplant worden war – mit Vorrang für den Autoverkehr.

Bei der Planung der Brücke waren Fußgänger wohl nicht im Fokus. | Bildquelle: WDR

"Das entspricht überhaupt nicht mehr dem heutigen Denken, bei dem auch Fußgänger und Radfahrer Platz haben müssen", so Kai-Uwe Jochims. Nach seinen Aussagen habe der Kreis es abgelehnt, die Arfelder Dorfgemeinschaft an den Planungen zu beteiligen.

Landrat will auf die Bewohner zugehen

Inzwischen hat der zuständige Landrat Andreas Müller (SPD) eine Verkehrszählung veranlasst und sich die Situation an der Brücke noch einmal angesehen.

"Im nächsten Schritt wird der Landrat nun auf die Arfelder Dorfgemeinschaft zugehen, um die Gesamtsituation im Lichte aller Erkenntnisse zu besprechen", heißt es in einer Pressemitteilung. Die Arfelder hoffen nun auf konstruktive Vorschläge.

Nach Brückensanierung leben Fußgänger gefährlich WDR Studios NRW 16.04.2025 00:42 Min. Verfügbar bis 16.04.2027 WDR Online

Quellen: -

  • Homepagearfeld.nrw
  • Pressemitteilung Kreis Siegen-Wittgenstein
  • Reporter Vor Ort