Blutspende beim Hund: Geduld und Vertrauen sind wichtig Lokalzeit Münsterland 27.11.2024 02:36 Min. Verfügbar bis 27.11.2026 WDR Von Katja Corina Bothe

Blutspende beim Hund: Geduld und Vertrauen sind wichtig

Stand: 28.11.2024, 06:00 Uhr

Wenn ein Hund viel Blut verliert, ist Spenderblut wichtig. Gefragt sind als Spender sehr ruhige Tiere. So wie Pippa, die in der Tierklinik Lüdinghausen als Spenderin registriert ist.

Von Katja Bothe

Pippa bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Sogar zum Tierarzt geht sie gern, denn hier gibt's oft Leckerchen. Wegen ihrer ruhigen Art ist die Cane-Corso-Hündin eine von etwa zehn Hunden, die im Gesundheitszentrum für Kleintiere in Lüdinghausen Blut spenden, wenn ein anderer Hund dringend Spenderblut braucht.

Dafür wird sie natürlich erst einmal selbst durchgecheckt. "Ich untersuche, ob das Herzkreislaufsystem in Ordnung ist, ob ich irgendwelche Abnormalitäten feststelle", erklärt Tierärztin Anna-Maria Hartmann vom Gesundheitszentrum für Kleintiere in Lüdinghausen.

Nur große, junge Hunde können Blut spenden

Wäre bei Pippa etwas nicht in Ordnung, könnte sie kein Blut spenden. Pippa ist ein großer, gemütlicher, gesunder und junger Hund. Die optimalen Voraussetzungen für die Blutspende. Zwischen etwa zwei und acht Jahre alt und mehr als 20 Kilo schwer müssen Hunde sein, die als Spender in Betracht kommen.

Ein typischer Notfall, bei dem Hunde Spenderblut brauchen, sind die Vergiftungen durch Rattengift. Auch die von Zecken übertragene Krankheit Babesiose führt zu hohem Blutverlust.

Hundeblut wird nicht gelagert

Bei Pippa ist alles ok, es könnte losgehen mit der Blutspende. Heute aber nicht, denn zum Glück gibt es keinen Notfall. Weil Hundeblut nicht lange gelagert werden kann, muss die Spende spontan erfolgen.

In dieser Position müsste Pippa beim Blutspenden ausharren | Bildquelle: WDR

Bei der Blutabnahme bekäme Pippa eine erstaunlich große Nadel in die Halsvene. Einmal hat sie bereits Blut gespendet. 300 ml - für einen Hund, der an einer seltenen Erkrankung litt und plötzlich viel Blut verlor. Dafür musste sie 15 Minuten mit gestrecktem Kopf ganz stillsitzen.

Spontane Hilfsbereitschaft der Besitzer

Pippas Besitzer hatten von der Tierärztin Anna-Maria Hartmann einen Anruf erhalten. "Sie hat gesagt, dass sie einen Notfall in der Praxis hat und ob wir bereit wären, mit Pippa zum Spenden zu kommen - und dann haben wir das natürlich sofort gemacht, weil wir auch dankbar wären, wenn uns jemand helfen würde", sagt Kathrin Klein.

Nach der Spende: Ausruhen und schlafen

Nach ihrer Blutspende musste die Cane Corso-Hündin sich nur kurz erholen, erinnert sich ihr Herrchen Axel Scheunemann. "Sie war etwas müde danach, hat in ihrem Körbchen die Aufregung verarbeitet. Aber dass sie jetzt länger daran zu knacken hatte - nein."

Wer einen besonders entspannten Hund hat, kann sich bei seinem Tierarzt erkundigen, ob sein Hund als Spender infrage kommt. Große Tierarztpraxen und Tierkliniken freuen sich über Blutspender.

Pippas Blut hat dem kranken Hund leider nicht mehr helfen können. Aber vielleicht kann sie beim nächsten Mal ein Leben retten.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen

Über dieses Thema berichten wir auch in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen am 28.11.2024.