Die Suche nach einem Endlager soll sich um Jahrzehnte verzögern. Das steht jedenfalls in einem Gutachten, das vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) beauftragt wurde. Danach sei nicht vor dem Jahr 2074 mit einem deutschen Standort für ein Atommüll-Endlager zu rechnen. Das Transportbehälterlager (TBL) Ahaus ist ein Lager zur Aufbewahrung von Kernbrennstoffen und zur Lagerung von sonstigen radioaktiven Stoffen.
Für Ahaus bedeutet das: Die Endlager-Suche könnte vier Jahrzehnte länger dauern als geplant. Fest steht: Die Genehmigung für das Zwischenlager läuft in zwölf Jahren aus. Die Atomkraftgegner sorgen sich vor allem um die Sicherheit der Castor-Behälter.
Bürgerinitiative fordert einen sicheren Neubau
Wenn der Atommüll schon weitere Jahrzehnte in Ahaus bleiben muss, dann nur in einem Neubau, so die Atomkraftgegner. Das alte Gebäude ist aus ihrer Sicht nicht sicher genug. Vor allem im oberen Teil des Gebäudes sind die Mauern gerade mal 20 Zentimeter dick. Das reicht nach Meinung der Atomkraftgegner nicht, um Gefahren abzuwehren, wie etwa einen Drohnenangriff.
Die Genehmigung eines neuen Lagers dürfe für maximal 20 Jahre erteilt werden. Nur so könne die Sicherheit immer wieder nachgebessert werden. Auch wenn die Ahauser Atomkraftgegner nun nicht mehr das Ziel verfolgen, den Atommüll zeitnah los zu werden, fordern sie dennoch, dass kein weiterer Müll, etwa aus Jülich, hinzukommt.
Steigendes Sicherheitsrisiko
Zwar habe der Betreiber des Zwischenlagers ein Forschungsprogramm zur Sicherheit gestartet, das sei jedoch nicht ausreichend. Schon jetzt fordern die Atomkraftgegner, dass künftige Genehmigungen nur noch für einen deutlich kürzeren Zeitraum erteilt werden. Denn das Sicherheitsrisiko steige von Jahr zu Jahr.
Die Bürgerinititative Ahaus hat ein Positionspapier zum weiteren Umgang bzw. zur Langzeitlagerung von Atommüll in Ahaus erarbeitet. Oberste Priorität habe dabei die Sicherheit der Menschen, die im Dunstkreis des Zwischenlagers leben und arbeiten. Ein "weiter so" sei für sie in dieser Hochrisikotechnologie unvorstellbar.
Quelle:
- WDR Reporter
- Bürgerinitiative Ahaus