Trotz der Frostwochen Anfang Dezember haben die Menschen in NRW voraussichtlich das wohl wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt. Und das ohne herausragenden Hitzerekorde im Sommer. Grund ist der schleichende Anstieg der mittleren Temperaturen, erklärt Jürgen Vogt, Meteorologe der WDR-Wetterredaktion.
2022 in NRW mit nur 75 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen
Dazu war es ein trockenes Jahr - mit verbreitet nur etwa 75 Prozent der langjährig üblichen Niederschlagsmengen. In Köln kam es gerade mal zu knapp 550 Litern Regen pro Quadratmeter - das sind rund 200 Liter weniger als im bisherigen Durchschnitt. In Münster gab es etwas mehr als 500 Liter Regen pro Quadratmeter - auch hier waren es im Schnitt 200 Liter Regen weniger als üblich.
In Wuppertal fielen nur rund Dreiviertel der sonst üblichen Mengen
In Weilerswist zum Beispiel - selbst die erwarteten Regenmengen bis kommenden Samstag eingerechnet - wird man bis Jahresende nur auf knapp 500 Liter pro Quadratmeter kommen. Also knapp 160 Liter weniger als im Durchschnitt. In Lippstadt waren es weniger als 700 Liter Regen pro Quadratmeter - rund 100 Liter weniger im Schnitt. In Wuppertal liegen wir bei aktuell 1.000 Liter weniger als üblich - rund einem Dreiviertel der sonst üblichen Mengen.
Solingen mit mehr als 2.000 Sonnenstunden
Warmes Winterwetter auch in Warendorf
Dazu gab es viel mehr Sonne als bisher. Verbreitet kam NRW sogar auf ein Plus von 50 Prozent. Spitzenreiter war Havixbeck im Kreis Coesfeld mit mehr als 2.370 Stunden Sonne im Jahr - das sind sechseinhalb Stunden pro Tag. So auch in Sankt Augustin mit 2.300 Sonnenstunden. Solingen hatte mehr als 2.000 Sonnenstunden - das waren mehr als fünfeinhalb Stunden täglich.
Meteorologe erwartet neuen Temperatur-Rekord für NRW
Meteorologe Jürgen Vogt geht davon aus, dass die Mitteltemperatur in den kommenden zwei Tagen wahrscheinlich noch um ein Zehntel-Grad Celsius sinken wird, eventuell noch etwas mehr. Trotzdem geht er im Mittel von einem neuen Rekord für NRW aus. Allerdings: "In einigen Regionen kann es unter Rekord bleiben - das ist dem Wesen der Statistik geschuldet."
Über dieses Thema berichtet am Donnerstag, 29.12.2022, auch die Aktuelle Stunde im WDR Fernsehen.