Der Ticker vom Samstag (26.09.2020) zum Nachlesen

Stand: 26.09.2020, 21:22 Uhr

  • Corona-Zahlen in Hamm leicht gesunken
  • Corona-Neuinfektionen in Deutschland erneut gestiegen
  • Wintersport im Sauerland unter Corona-Bedingungen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Corona-Zahlen in Hamm leicht gesunken

Nach tagelang steigenden Corona-Werten sind in Hamm die Fallzahlen erstmals leicht gesunken. Am Samstag gab die Stadt die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen Infizierten pro 100.000 Einwohner mit 95,5 an. Am Freitag hatte die Stadt einen Wert von 99,9 errechnet. Ob damit bereits ein Wendepunkt erreicht sei, werde sich aber erst in ein bis zwei Tagen sagen lassen, betonte ein Stadtsprecher.

Seit Freitag seien in Hamm 16 Neuinfektionen registriert worden. Alle stünden in direktem Zusammenhang mit der Großhochzeit mit mehreren Hundert Gästen und damit verbundenen weiteren Festen, sagte der Sprecher. In Hamm gilt seit einigen Tagen für private Feiern mit 51 bis 150 Teilnehmern eine Genehmigungspflicht. Feiern mit 25 bis 50 Teilnehmern müssen angezeigt werden.

Zahlen im Remscheid unverändert - Anstieg in Emsdetten

In Remscheid, der Stadt mit den zweithöchsten Corona-Zahlen in NRW, ging der Leiter des örtlichen Krisenstabes am Samstag von einem unverändert hohen Niveau von über 70 Infizierten je 100.000 Einwohner aus.

In Emsdetten ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen bei Mitarbeitern eines fleischverarbeitenden Betriebs inzwischen auf 50 gestiegen, teilte die Stadt mit. "Die 7-Tagesinzidenz liegt im Kreis Steinfurt zwar nur bei 16, aber würde man diesen isoliert nur für Emsdetten betrachten, läge dieser Wert bei 105", sagte Emsdettens Bürgermeister Georg Moenikes (CDU) laut Mitteilung. Als Sofortmaßnahme würden zwei Häuser, in denen jeweils mehrere infizierte Personen wohnten, mit Zäunen abgesperrt.

Höchster Stand der Neuinfektionen seit April in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut gestiegen: Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 2.500 neue Fälle bestätigt – das ist der höchste Stand seit April. Die deutschen Landkreise fürchten, dass das Virus im Herbst und Winter außer Kontrolle geraten könnte und fordern deshalb, dass für private Feiern eine Obergrenze von maximal 50 Gästen eingeführt wird, und zwar einheitlich in ganz Deutschland.

Am kommenden Dienstag will Bundeskanzlerin Merkel mit den Regierungschefs der Länder besprechen, ob die Corona-Auflagen in Deutschland verschärft werden.

Armutsforscher: Corona-Krise fördert soziale Ungleichheit

Der Armutsforscher Christoph Butterwegge.

Christoph Butterwegge.

Der Armutsforscher Christoph Butterwegge hat der Bundesregierung vorgeworfen, in der Corona-Krise einkommensschwache Menschen zu vernachlässigen. Zwar habe der Staat Sozialschutzpakete auf den Weg gebracht, die Solo-Selbstständigen und Kleinunternehmern einen erleichterten Zugang zu Hartz IV verschafften, sagte Butterwegge im Deutschlandfunk. An diejenigen, die sowieso zu den Ärmsten zählten, sei aber kaum gedacht worden.

Durch die Schließung von Tafeln und Kitas hätten zum Beispiel Familien, die Hartz IV bezögen, zusätzliche Lasten gehabt, sagte der Politikwissenschaftler, der bis zu seiner Emeritierung 2016 an der Universität Köln lehrte. Auch der Kinderbonus komme viel zu spät. Butterwegge forderte, den Solidaritätszuschlag für wirtschaftlich Benachteiligte in der Corona-Krise einzusetzen und wieder eine Vermögensteuer zu erheben. Die Gesellschaft müsse erkennen, dass das Geld von oben nach unten umverteilt werden müsse.

Grüne ärgert auslaufende Nothilfe für Studenten

"Ein Stück aus dem Tollhaus", nannte Kai Gehring, hochschulpolitischer Sprecher der Grünen, das Krisenmanagement der Bildungsministerin. "Es ist unverantwortlich und unsozial, die ohnehin miserabel ausgestattete Überbrückungshilfe für Studierende trotz steigender Infektionszahlen zum Semesterstart einzustellen", schimpfte Gehring. Die Grünen im Bundestag prangern an, dass Studenten nur noch bis Ende des Monats Corona-Finanzhilfen vom Staat beantragen können. 

In der Corona-Krise hatte das Ministerium zwei Hilfsangebote für Studenten in Not aufgestellt: Insgesamt 100 Millionen Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssen, stehen als Überbrückungshilfe bereit. Dazu muss nachgewiesen werden, dass man in einer Notlage ist - etwa, weil regelmäßige Zahlungen aus Jobs ausbleiben. 

Schalke spielt – Fans bleiben draußen

Schalke 04 startet ohne Zuschauer in das erste Heimspiel der neuen Bundesliga-Saison. Das hat der Verein am Morgen bekanntgegeben. Grund sind die steigenden Corona-Fallzahlen in Gelsenkirchen. Das Spiel heute Abend gegen Bremen sollte eigentlich mit einigen Fans stattfinden, die können ihr Ticket jetzt wieder zurückgeben.

Litauen führt wieder Quarantänepflicht für Deutsche ein

Für Reisende aus Deutschland gilt in Litauen ab Montag wieder eine Quarantänepflicht. Bei Ankunft in dem baltischen Staat müssen sich Neuankömmlinge und Rückkehrer in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Außerdem besteht eine Registrierungspflicht – alle Reisenden müssen bei Ankunft in Litauen ihre Daten hinterlegen.

Tschechien, Luxemburg und Tirol sind Risikogebiete

Die Bundesregierung hat gestern ganz Tschechien, Luxemburg und das österreichische Bundesland Tirol wegen rasant steigender Infektionszahlen zu Corona-Risikogebieten erklärt und eine Reisewarnung ausgesprochen. Die Einstufung bedeutet, dass Rückkehrer bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorlegen oder sich zwei Wochen lang in häusliche Quarantäne begeben müssen.

Wintersport im Sauerland unter Corona-Bedingungen

Wer im Sauerland künftig einen Ski-Lift besteigt, soll genauso behandelt werden wie Fahrgäste in Bus und Bahnen. Das heißt: Mit Maske sollen die Wintersportler nebeneinander sitzen dürfen. Darüber haben sich Liftbetreiber aus dem Sauerland mit den zuständigen Gesundheitsämtern beraten. In den Skihütten wiederum sollen die gleichen Vorschriften gelten wie in Restaurants. Auf Aprés-Ski-Parties muss in dieser Wintersaison allerdings verzichtet werden.

Berlin: Weihnachtsmarkt trotz Corona

Während in NRW vielerorts noch über Weihnachtsmärkte diskutiert wird und sich einige Kommunen schon ganz dagegen entschieden haben, müssen die Berliner wohl nicht auf die Buden verzichten. Dort hat die Gesundheitsverwaltung gerade grünes Licht gegeben – allerdings unter Auflagen wie einer begrenzten Besucherzahl.

Stadtverwaltungen und Veranstalter in Nordrhein-Westfalen arbeiten derzeit an Konzepten für die corona-konforme Umsetzung von Weihnachtsmärkten. Man sei "aktuell zuversichtlich", den "Internationalen Weihnachtsmarkt" in Essen anbieten zu können, sagte etwa der Sprecher der Essen Marketing, Florian Hecker.

In Köln, wo alljährlich mehrere Märkte stattfinden, ist die Lage nach Angaben der Stadt unterschiedlich. Einige Betreiber hätten ihre Weihnachtsmärkte abgesagt, so etwa auf dem Roncalliplatz am Dom, andere wollten die Veranstaltungen unter den Bestimmungen der Coronaschutzverordnung durchführen, zum Beispiel auf dem Rudolfplatz, erklärte Robert Baumanns vom städtischen Presseamt.

Noch nicht abschließend äußern wollten sich die Veranstalter des Bielefelder Weihnachtsmarktes. Noch würden Konzepte mit verschiedenen Ansätzen geprüft, teilte eine Sprecherin der Bielefeld Marketing mit.

Mehrere verletzte Polizisten bei Anti-Corona-Demo in London

In London sind mehrere Polizisten bei dem Versuch verletzt worden, eine Demonstration Tausender Gegner der Corona-Maßnahmen am Trafalgar Square aufzulösen. Die Polizei beendete die Kundgebung, da die Teilnehmer keinen Abstand gehalten beziehungsweise keine Masken getragen hätten. Großbritannien verzeichnet nach Regierungsangaben 6.042 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. 34 weitere positiv getestete Menschen seien gestorben.

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