Schon um 20 Uhr bilden sich die ersten Schlangen vor dem Schwarzen Schaf in der Altstadt in Münster. Ein beliebter Club mit Kneipe und zwei Tanzflächen. 16 Monate war hier geschlossen, bis es am Mittwoch überraschend hieß, es darf wieder gefeiert werden. "Es ist der erste Tag, an dem man wieder raus darf, das ist einfach geil," sagt eine junge Besucherin. Ihre Freundin ergänzt: "Es ist wirklich verrückt. Jetzt steht man hier ohne Maske, kann einfach reingehen, es fühlt sich an wie früher."
An der Kasse wird überprüft, ob alle getestet, geimpft oder genesen sind. Rein dürfen heute ohnehin nur halb so viel Leute wie sonst. Drinnen im Club füllt es sich ziemlich schnell und schon bald drängen die ersten auf die Tanzfläche. Zunächst in kleinen Grüppchen doch schon bald wird es ein großer Pulk, ohne Abstände, ohne Masken.
Der Chef hat Angst vor einer Ansteckung
Das macht den ein oder anderen dann doch nachdenklich, wie Dominik aus Greven: "Natürlich hat man immer die Sorge, dass man sich ansteckt, aber ich bin jetzt ein Mal geimpft. Das gibt halt nicht volle Immunität, aber viele sind geimpft und ich hoffe es passiert einfach nix." Inzwischen tobt der Mob. Die Stimmung ist ausgelassen, man kommt sich näher. Einer lässt sich hier heute Abend aber sicher nicht blicken: der Chef Christoph Hartig. Er ist erst einmal geimpft und will sich auf keinen Fall unter so viele Menschen ohne Maske begeben.
"So lange es noch geht"
Von der überstürzten Öffnung der Clubs hält er nichts: "Eigentlich machen wir heute nur auf, um den Leuten mal eine Clubnacht zu bieten. Ich gehe nicht davon aus, dass wir nächste Woche noch auf haben, weil wir schon am Montag Inzidenzwerte haben, wo nicht eine zehn steht."
Trotz Luftfilter und umfangreichen Hygienekonzept ist es wohl nicht auszuschließen, dass sich hier jemand mit dem Coronavirus ansteckt. Ein Frau fasst das so in Worte: "Man muss es einfach ausnutzen, wer weiß wie lange es noch geht."